Bestechend einfach und klar klingt das: Es ist dir gesagt worden, Mensch! Sogar auf eine der größten Fragen menschlichen Zusammenlebens antwortet Micha auf die Frage, was gut ist. Und das, was gut ist, ist gleichzeitig das, was Gott von uns erwartet. Einfacher geht’s kaum noch?
Für Micha ist es so einfach. Er benennt drei Dinge, die das Gute sind. Es geht ihm – und Gott – nicht um religiöse Leistungen, kultische Opfer und besondere Frömmigkeit. Als erstes fordert er »Gottes Wort halten«. Die hebräischen Vokabeln meinen »das Recht tun«, das Gesetz einhalten, und das bedeutet: Gerechtigkeit üben. Das ist die Grundaussage prophetischer Predigt: Gott will Gerechtigkeit. Er steht auf der Seite der Schwachen. Und wer zu Gott gehören und sich glaubwürdig an Gottes Wort halten will, muss für Gerechtigkeit sorgen; für soziale Gerechtigkeit, nicht nur hier unter uns, sondern für die Welt. Die zweite Forderung: »Liebe üben« oder »die Güte lieben«. Bei dieser Liebe geht es nicht um ein einmaliges Handeln aus Nächstenliebe, es geht um eine innere Entscheidung, die ins Tun mündet. Die hebräischen Worte meinen auch: die Treue lieben; Erbarmen, Barmherzigkeit, Solidarität üben, gerade da, wo ich meine genug gegeben zu haben. Liebe als Übungsfeld: Der Liebe zu Menschen treu bleiben, weil Gott uns treu bleibt. Und schließlich: »demütig sein vor deinem Gott«. Demut meint nicht Unterwürfigkeit, sondern Achtung vor Gott und Aufmerksamkeit. »In Ehrfurcht den Weg gehen mit deinem Gott« – so lässt es sich übersetzen. Gott möchte mit uns als Partnerinnen und Partnern unterwegs sein zu mehr Gerechtigkeit und Liebe in dieser Welt. So einfach und klar ist das mit dem Guten. Er hat es in uns gelegt.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.