"Bedenkenswert im Kontext der in Europa anhaltenden Flüchtlingsdebatten sind Steffenskys Gedanken zum Beherbergen der Fremden (Matthäus 25, Vers 35). Aus den Werken der Barmherzigkeit schließt er, dass alle Fremden und »alle, die das Leben schlägt« uns etwas angehen."
Gehen uns dann auch die Vergewaltigten, die Getöteten, die Ausgeraubten, die schwer Verletzten etwas an und ist es nicht womöglich Sünde, dies billigend in Kauf zu nehmen unter Verweis auf Matthäus oder pauschal auf "Nächstenliebe"? Zumal es ja nach UN offiziell ist, daß nur etwa 2-3 % derer, die derzeit die Einreise (und Vollalimentation) erzwingen, überhaupt schutzbedürftig sind. Ist es da nicht Sünde, daß z.B. die Diakonie abgelehnte Asylbewerber zu Rechtsstreiten ermuntert bzw. die Subsidarität anfechten läßt, um recht bald einen Nachzug der Großfamilie zu erzwingen? Ist es nicht eine Sünde an den "schon länger hier lebenden"? (Syrien hatte die Syrer bereits zur Rückkehr aufgerufen zwecks Wiederaufbaus ihrer Heimat, ca. 500.000 sind diesem Aufruf bereits gefolgt, seltsamerweise aber kaum die, die über viele sichere Länder nach D. gekommen sind - ist es barmherzig, wenn die jungen kräftigen Männer eines Landes bestätigt werden, sozial abgesichert zu warten, bis andere ihr Land wieder aufbauen?)
Was ist mit den Einzahlern in unsere Sozialsysteme, deren Zwangsabgaben immer höher werden und die zu erwartenden Leistungen immer niedriger, den Rentnern von morgen, deren Rente heute ausgegeben wird - ist das barmherzig?
Was ist mit der Infiltration mit einer dominanten fremden Kultur, die gar nicht daran denkt, irgendwelche Kompromisse einzugehen, so daß das künftige bunt Schwarz sein wird?
Mit 236 Einwohnern/ Quadratkilometer ist Deutschland schließlich eines der dichtbesiedeltsten Länder der Erde - wann kippt die Ökologie bei einer derart permanenten Überbesiedelung (incl. Bewirtschaftung etc.)? Ist das dann nicht auch Sünde an der Umwelt?
Wiegt "Barmherzigkeit" diese Kollateralschäden auf? Aber vielleicht spricht das vorgestellte Buch all diese Aspekte an - ich werde es lesen!
Orte des Glaubens
Fulbert Steffensky über »Die sieben Werke der Barmherzigkeit«Der anerkannte Theologe, Konvertit, Mitbegründer des politischen Nachtgebets in Köln und bis zu seiner Emeritierung Professor für Religionspädagogik an der Universität Hamburg hat sich in zahlreichen seiner Büchern immer wieder mit Themen der Bibel auseinandergesetzt.
In seinem neuen Buch »Orte des Glaubens« widmet sich Fulbert Steffensky dem Thema Barmherzigkeit auf Grundlage der Gerichtsrede Jesu im 25. Kapitel des Matthäusevangeliums. Dort werden die sieben leiblichen Werke der Barmherzigkeit benannt, denen er jeweils ein Kapitel widmet: Die Hungrigen speisen, die Durstigen tränken, Fremde beherbergen, Nackte kleiden, Kranke pflegen, Gefangene besuchen und – später hinzugefügt – Tote begraben. Diese Werke der Barmherzigkeit empfindet Steffensky durchaus als moralische Akte, vor allem aber als Christusbegegnungen, weil »Christus selbst sich verborgen [hat] unter der Maske der Bedürftigen«.
Fulbert Steffensky buchstabiert in dieser Glaubensverortung nicht nur die einzelnen Werke der Barmherzigkeit durch, sondern stellt sie in einen größeren Zusammenhang, da sie für ihn mehr als die Verhältnisse zwischen den Einzelnen regeln: »Sie haben einen politischen Namen, Gerechtigkeit. Gerechtigkeit ist strukturell gedachte Liebe«, die – öffentlich gemacht – Solidarität meint und nicht mehr nur interpersonal, sondern menschheitlich denkt, so seine schlüssige Argumen- tation.
Bedenkenswert im Kontext der in Europa anhaltenden Flüchtlingsdebatten sind Steffenskys Gedanken zum Beherbergen der Fremden (Matthäus 25, Vers 35). Aus den Werken der Barmherzigkeit schließt er, dass alle Fremden und »alle, die das Leben schlägt« uns etwas angehen.
Nach den sieben leiblichen Werken widmet sich der Autor den sieben geistlichen Werken der Barmherzigkeit, die es gelte, den leiblichen hinzuzufügen. Im Einzelnen nennt er dazu: Die Unwissenden lehren, den Zweifelnden recht raten, die Traurigen trösten, die Sünder zurechtweisen, die Lästigen geduldig ertragen, den Beleidigern gern verzeihen, für die Lebenden und die Toten beten.
Im Kapitel »Den Zweifelnden recht raten« stellt Fulbert Steffensky die zentrale Frage nach Gott, weil »der Glaube nicht mehr blind ist (…). Wir sind es gewohnt, dass Gott die Frage stellt ›Wo bist du, Mensch?‹, und es gehört zu unserer Humanität, sie zu hören. ›Wo bist du, Gott?‹ ist die andere Frage, um die die Glaubenden nicht mehr herumkommen.«
Das Fragen nach Gott treibt Fulbert Steffensky weiter an: In seinem neuen Buch leitet er aus der Barmherzigkeit Gottes die Aufforderung an uns ab, barmherzig zu sein. Dazu macht er in Form von Meditationen bedenkenswerte Vorschläge.
Inspirierend, mit anschaulichen Beispielen und sehr lesenswert.
Liebe Britta, wenn das Buch hier beworben wird, werden Sie wohl vergebens (nach Fakten) suchen!
Da wirst Du sicher enttäuscht, Fulbert Steffensky gibt mit Sicherheit keine Dich befriedigenden Antworten; soweit kenne ich ihn und Dich. Viel Spaß bei der Lektüre. - Aber Du hast insofern recht: Man sollte das Buch unbedingt lesen.
Johannes
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