Nach der Bundestagswahl scheint es das Gebot der Stunde, kühlen Kopf zu bewahren. Freilich hat sich die politische Landschaft Deutschlands mit dem starken Abschneiden der AfD verändert. Ihre Themen werden nun auch im hohen Haus des Bundestages hörbar. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung wird sich nun besser repräsentiert fühlen.
Ob das nun gleich eine »tektonische Verschiebung« ist, wie manche Kommentatoren meinen, bleibt abzuwarten. Jedoch haben sich neue Konstellationen entwickelt, an denen auch die Kirche nicht vorbeikommt. Die Frage, wie mit der AfD umzugehen sei, hat schon den Evangelischen Kirchentag herausgefordert. Dass man damals das Gespräch nicht grundsätzlich verweigerte, erscheint als weise. Denn nichts macht offenbar einen politischen Gegner stärker als seine Dämonisierung und Tabuisierung.
Dennoch wird es eine Herausforderung für die Kirchen bleiben, die Anliegen dieser Partei zu besprechen und mit ihren Vertretern zu reden – und gleichzeitig auf die Einhaltung von Grenzen zu achten. Also beispielsweise die verbale Verletzung der Menschenwürde nicht zu tolerieren. Über die Inhalte muss geredet werden. Aber der Ton darf nicht verrohen und an Grundwerten muss festgehalten werden.
»Der Stadt Bestes suchen« könnte heute heißen, miteinander um Lösungen der Konflikte zu ringen – unter Beteiligung aller Betroffenen. Und sich gleichzeitig nicht das Fürchten lehren zu lassen. Worauf es ankäme, wäre wohl eine gewisse Ent-Emotionalisierung des politischen Gesprächs. Wo Angst war, sollten praktische Lösungen gefunden werden. Auch um der geheimen Devise der Demagogen zu entgegehen: Wo Angst war, soll möglichst lange Angst bleiben.
Das große Aufwachen
Protest: Hunderttausende haben am Wochenende bundesweit gegen Rechtsextremismus und für Vielfalt demonstriert und ein deutliches Zeichen gegen den Rechtsruck gesetzt. Deportationsplänen und völkischem Denken wurde widersprochen. Auch zahlreiche Christen gingen auf die Straße. So etwa in Leipzig. Ein Bericht. Mehr lesen Sie im Digital-Abo- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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