Herzlichen Glückwunsch, Herr Richter! Ich freue mich über diese Besetzung. Darf ich drei Bitten damit verbinden? 1.) Reden Sie nicht nur mit dem Innenminister (auch das ist wichtig), sondern auch mit dem Streifenpolizisten, der Sozialarbeiterin aus dem Asylbewerberheim oder dem Gewaltopfer aus dem Problemviertel. 2.) Möge die Kirche Raum für Trauernde geben, auch wenn es der "falsche" Täter war. 3.) Seien Sie wieder Ansprechpartner für Menschen, die schlechte Erfahrungen gemacht haben und daraus KEINE fremdenfeindlichen Schlüsse ziehen. Die brauchen nicht auch noch Prügel von beiden Seiten (als vermeintliche Fremdenfeinde, die angeblich noch nie einen Ausländer gesehen haben oder schelchte Kindheitserlebnisse hatten und wenn Sie den echten Fremdenfeinden rhetorisch unterlegen sind auch noch welche wegen mangelnder Feindesliebe.
Zum 1. Februar übernimmt Frank Richter seine neue Aufgabe als Geschäftsführer der Stiftung Dresdner Frauenkirche.
Der bisherige Chef der sächsischen Landeszentrale für politische Bildung, Frank Richter (56), werde dort als einer der Geschäftsführer vor allem für die Friedens- und Versöhnungsarbeit zuständig sein, teilte die Stiftung vorab mit. Der 56-jährige studierte katholische Theologe war im Herbst 2016 vom Stiftungsrat berufen worden. Zuvor leitete er fast acht Jahre die sächsische Landeszentrale für politische Bildung.
Richter ist nun neben Christine Gräfin von Kageneck und Pfarrer Sebastian Feydt einer der insgesamt drei Geschäftsführer der Frauenkirche. Er folgt auf Pfarrer Holger Treutmann, der schon seit einigen Monaten als Senderbeauftragter der evangelischen Kirchen beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) tätig ist.
Richter nennt sei neues Amt "eine große Herausforderung und eine schöne Aufgabe". Mit der Stiftung Frauenkirche ist zunächst eine Tätigkeit für fünf Jahre vereinbart.
Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU), Kuratoriumsmitglied der Stiftung Frauenkirche, hatte bei Richters Berufung erklärt: "Frank Richter ist eine mutige und kluge, nachdenkliche und zugleich zutiefst zuversichtliche Persönlichkeit." Er repräsentiere durch sein "bisheriges überzeugendes Wirken all das, was die Frauenkirche als ganz besonderes Symbol ausmacht: Sie steht weit über Sachsen hinaus für Toleranz, friedlichen Dialog und Miteinander".
Als Theologe setzt sich Richter vehement für Dialog und Gesprächsbereitschaft ein. Heftige Kritik und Rücktrittsforderungen brachte ihm die Öffnung der Landeszentrale für eine Pressekonferenz der fremdenfeindlichen "Pegida"-Bewegung 2015 in Dresden ein. Richter hatte damals betont, er sei nicht der Veranstalter, sondern stelle lediglich die Räume zur Verfügung.
Der 1960 in Meißen bei Dresden geborene Richter wuchs in Großenhain auf, studierte Theologie in Erfurt und Neuzelle. 1987 wurde er zum Priester geweiht. Danach war er Kaplan und Domvikar in Dresden. Richter ist Mitbegründer der Gruppe der 20, die während der friedlichen Revolution 1989 den Dialog mit Repräsentanten des DDR-Regimes suchte.
2005 verließ er den kirchlichen Dienst, um zu heiraten. Danach war er unter anderem als Ethik- und Lateinlehrer in Hessen tätig. Im Februar 2009 wechselte Richter an die Landeszentrale.
Die Stiftung Frauenkirche Dresden wurde 1994 als gemeinnützige Stiftung von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, vom Freistaat Sachsen und von der Landeshauptstadt Dresden gegründet. Seit Abschluss des Wiederaufbaus 2005 steht die kirchliche, kulturelle und gemeinnützige Nutzung im Mittelpunkt der Tätigkeit. Laut Satzung dürfen bis zu drei Geschäftsführer die Stiftung Frauenkirche vertreten.
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