Frank Richter war zuletzt Direktor der Landeszentrale für politische Bildung. ©
Foto: Detlef Ulbrich/www.duks33.de
Der bisherige Chef der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen, Frank Richter (56), wird neuer Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche Dresden. Wie die Stiftung am Donnerstag in Dresden mitteilte, sei der 56-jährige studierte Theologe vom Stiftungsrat berufen worden. Seine neue Tätigkeit tritt er Anfang 2017 an.
Richter ist dann neben Christine Gräfin von Kageneck und Pfarrer Sebastian Feydt einer der insgesamt drei Geschäftsführer der Frauenkirche. Er steht seit fast acht Jahren der Landeszentrale für politische Bildung vor. Mit der Stiftung Frauenkirche ist zunächst eine Tätigkeit für fünf Jahre vereinbart.
Carsten Rentzing, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Frauenkirche Dresden, zur Berufung von Richter: „Mit Frank Richter gewinnt das Team an der Frauenkirche eine weitere kompetente Persönlichkeit. Mit seinen Gaben wird Frank Richter helfen, den Auftrag dieses besonderen Gotteshauses noch besser zu erfüllen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche ihm bei der Übernahme des neuen Amtes Gottes Segen.“
Stanislaw Tillich, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen und Kuratoriumsmitglied der Stiftung, hebt hervor: „Frank Richter ist eine mutige und kluge, nachdenkliche und zugleich zutiefst zuversichtliche Persönlichkeit, die durch ihr bisheriges überzeugendes Wirken für all das steht, was die Frauenkirche als ganz besonderes Symbol ausmacht: Sie steht weit über Sachsen hinaus für Toleranz, friedlichen Dialog und Miteinander, aber auch für den manchmal nicht einfachen Diskurs über Fragen, auf die es eben sehr oft keine schnellen Antworten gibt.“
„In der Frauenkirche wird weiter aufgebaut: Beziehungen zwischen Menschen und Nationen, Religionen und Kulturen, zwischen Individuen und Generationen“, unterstreicht Dirk Hilbert, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Dresden und Kuratoriumsmitglied der Stiftung. „Hier sind wir der Seele der europäischen Idee so nah wie kaum woanders. Dies gilt es weiter zu entwickeln und Impulse für das Zusammenleben in unserer Stadt, unserem Land und auf unserer Welt zu senden. Mit Frank Richter haben wir eine Persönlichkeit gefunden, die in unserer Stadt für einen respektvollen und offenen Umgang steht. Ich habe die Zusammenarbeit mit ihm immer sehr geschätzt und freue mich, dass er Dresden in seiner neuen Funktion erhalten bleibt.“
Joachim Hoof, Vorsitzender des Stiftungsrates: „Es freut mich auch persönlich sehr, dass Herr Richter und wir nun einen gemeinsamen, spannenden und sicher auch herausfordernden Weg gehen. Ich empfinde tiefen Respekt für das, was Herr Richter tut und vor allem wie er es tut. Er steht für Werte, die auch uns in der Stiftung zutiefst verbinden und unser überzeugtes Anliegen sind. Die Frauenkirche Dresden ist das Symbol einer offenen, freien, versöhnten, friedvollen, zuversichtlichen und sich gegenseitig achtenden Welt. Als Stiftung haben wir die große Verantwortung, das, was uns an Strahlkraft dieses großartigen Symbols in verantwortliche Hände gelegt wurde, weiterzuentwickeln und ihm Geltung zu verschaffen. Frank Richter ist die Person, die die Stiftung darin maßgeblich unterstützen wird. Dies ist auch für Dresden und Sachsen und wohl auch darüber hinaus von großer Bedeutung.“
Frank Richter freut sich auf die neuen Aufgabe: „Das mir entgegen gebrachte Vertrauen ehrt mich. Ich freue mich darüber. Die Frauenkirche als Ort der Begegnung von Menschen aus aller Welt mitzugestalten und das Symbol des Friedens und der Versöhnung zu vermitteln, ist eine große Herausforderung und eine schöne Aufgabe. Ich glaube, viele meiner Lebenserfahrungen einbringen und neue Einblicke gewinnen zu können.“
Frank Richter, Jahrgang 1960, ist in Meißen geboren, aufgewachsen in Großenhain/Sachsen und absolvierte nach Abitur und Wehrersatzdienst ein Studium der Philosophie und Theologie in Erfurt und Neuzell. 1987 erfolgte seine Priesterweihe in Dresden, ein Studium der Philosophie und Theologie in Erfurt und Neuzelle. Er arbeitete 1987 bis 1994 als Kaplan und Domvikar in Dresden. Am 8. Oktober war er Mitbegründer der „Gruppe der 20“ in Dresden. 1994 bis 1997 arbeitete er als Jugendseelsorger des Bistums Dresden-Meißen, 1997 bis 2001 war er Pfarrer in Aue/Sachsen. 2001 - 2006 arbeitete er als Referent für Religion und Ethik am Sächsischen Staatsinstitut für Bildung und Schulentwicklung Radebeul. Seit 2009 ist er Direktor der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung.
Die Stiftung Frauenkirche Dresden wurde 1994 als gemeinnützige Stiftung öffentlichen Rechts von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsen, vom Freistaat Sachsen und von der Landeshauptstadt Dresden gegründet. Seit Abschluss des Wiederaufbaus 2005 stehen die kirchliche, kulturelle und gemeinnützige Nutzung im Mittelpunkt der Stiftungsarbeit.
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