In einem »Wort zum gemeinsamen Weg von Juden und Christen« hat sich die sächsische Kirchenleitung gegen die Judenmission ausgesprochen. In der bereits im Juni abgegebenen Erklärung heißt es: »Christliches Zeugnis stellt die bleibende Erwählung Israels nicht infrage. Alle Bemühungen, Juden zum Religionswechsel zu bewegen, widersprechen deshalb dem Bekenntnis zur Treue Gottes und der Erwählung Israels.« Außerdem wird an das Schuldbekenntnis der Landessynode Sachsens vom 18. April 1948 erinnert, in dem erstmals auch die kirchliche Mitschuld an der Judenverfolgung bekannt wurde.
Die Erklärung ist Teil der landeskirchlichen Handreichung »Das Verhältnis von Christen und Juden als Thema kirchgemeindlicher Arbeit«. In einem der dort veröffentlichten Beiträge kritisiert der Kirchenhistoriker Gerhard Lindemann das weitgehende Schweigen der kirchlichen Leitungsebene zum Einzug der AfD in den sächsischen Landtag, »obwohl die junge Partei in ihrem Wahlprogramm Volksabstimmungen über den Bau von größeren Moscheegebäuden forderte, was im Widerspruch zum Grundrecht auf Religionsfreiheit steht, und sie sich für eine Schwerpunktsetzung des schulischen Geschichtsunterrichts auf das 19. Jahrhundert aussprach«.
Darüber hinaus enthält die Handreichung konkrete Erläuterungen zu jüdischen Themen.
Als Judenmission bezeichnet man eine Missionstätigkeit von Christen, die Juden zum Glauben an Jesus Christus, das heißt an die Messiaswürde und an die Gottessohnschaft Jesu von Nazaret, bringen soll. Judenmissionare setzen dabei in der Regel voraus, dass Juden das Heil nur durch die christliche Taufe erlangen können. Ihre Bekehrungsversuche verlangen die Aufgabe des jüdischen Glaubens und tendieren damit zur Aufhebung des Judentums im Sinne der Substitutionstheologie. Dies gilt heute als Bestandteil des christlichen Antijudaismus, von dem die Großkirchen seit dem Holocaust allmählich abgerückt sind.
Weitere Informationen unter: www.engagiert.evlks.de
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Hat nicht Papst Benedikt XVI. die Judenmission wieder ins Karfreitagsgebet gebracht? Warum werden messianische Juden bei Kirchentagen regelmäßig ausgegrenzt? Steht historische oder politische Raison über dem Herrn Jesus? Sprach sich die EKD nicht auch gegen Christliche Mission von Moslems aus?
Wird der Missionsauftrag nun auch im Sinne der vorherrschenden politischen Korrektheit verwässert? Jesus hat den Holocaust nicht angeordnet, es war eine für damalige Verhältnisse politisch korrekte Kirche, die zuschaute! Was haben Volksanstimmungen zum Moscheebau mit der Mission von Juden zu tun? Warum berücksichtigt keiner, daß es sich bei einer Moschee keinesfalls nur um ein Gotteshaus handelt, sondern um eine Landmarke, wieweit der Islam das Territorium unwiderruflich beansprucht, also der Umma zuordnet? Die Etablierung fremder Glaubensrichtungen hat schon König Salomo zu Fall gebracht, sie ist unbiblisch!
Vor dem Hintergrund der Erfahrungen von theologisch und ideologisch begründeter Verfolgung der Juden in den letzten Jahrhunderten ist diese Erklärung nachzuvollziehen. Es liegt auf der Hand, dass Christen nach all diesen Taten keine glaubwürdigen Zeugen des Evangeliums gegenüber den Juden sein können. Dennoch bleibt die Erklärung theologisch und kirchengeschichtlich sehr bruchstückhaft. Der Apostel Paulus stellte die Erwähnung des jüdischen Volkes auch nicht in Frage und hat sich dennoch sehnlich gewünscht, dass sie zum Glauben an den Juden Jesus kommen (Römer 1,16/Römer 9,1 - 5). Außerdem werden - wie so oft - die messianischen Juden überhaupt nicht berücksichtigt. Ihr Verhältnis zur Kirche und zu den Juden bzw. die Frage nach ihrer Rolle als genuin jüdische Jesuszeugen kommt überhaupt nicht in Betracht. Schade.
Über dieses Thema zu diskutieren ist eigentlich verschwendete Zeit, schon daher keine Aussage dazu.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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