Nutzen den Eltern der 5 toten Kinder in Barcelona diese immer gleichen beschwichtigenden Reden, die nun wieder reflexartig von allen Seiten kommen? Die Meisten wissen nichtmal, daß sich unter den Toten des islamischen Terroraktes 5 Kinder befanden. Wenn man bedenkt, welchen medialen Aufschrei es bei dem armen Aylan Kurdi, Kind eines Schleppers, mangels Rettungsweste 2015 ertrunken, medienwirksam am Strand präsentiert, wie sich im Nachhinein herausstellte, gab. Cui bono?!
Lieber Gott, sei diesen armen Kindern gnädig, deren Tod zur Durchsetzung von Interessen skrupelloser Erwachsener mißbraucht wird! Und öffne den Überlebenden die Augen!
Beim Terroranschlag von Barcelona finden sich Parallelen zum Anschlag vom 19. Dezember 2016 an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf dem Berliner Breitscheidplatz. Gedächtniskirchenpfarrer Martin Germer sprach mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) über die Anteilnahme an der Trauer in Spanien und Initiativen nach der Gewaltattacke.
epd: Der Anschlag in Barcelona erinnert fatal an den Anschlag in Berlin nahe der Gedächtniskirche. Wie gehen Sie damit um?
Germer: Immer wenn so ein schrecklicher Terrorakt passiert, nehmen wir hier an der Gedächtniskirche besonderen Anteil daran. Auch das Gedenken an die Opfer von Barcelona gehört natürlich dazu. Bereits am Donnerstagabend wurde es in den Mittelpunkt einer Andacht gerückt. Am Freitag haben wir eine Gedenkkerze aufgestellt. Unsere Kirche hat täglich Besucher aus aller Welt - auch aus Spanien. Es tut ihnen gut, wenn auch hier in Berlin an ihre Landsleute gedacht wird. Nach dem Anschlag am Berliner Breitscheidplatz hat es auch uns gut getan, Botschaften aus anderen Städten zu bekommen, sei es durch Kirchengemeinden oder durch Menschen, die einen direkten Bezug haben.
epd: Was ist in Barcelona für die Opfer, deren Familien und andere Betroffene - nach Ihrer Erfahrung aus Berlin - jetzt am wichtigsten?
Germer: Wichtig ist, sich Zeit zu lassen wahrzunehmen, was wirklich geschehen ist. Man darf nicht in Aktionismus verfallen. Den Menschen, die unmittelbar betroffen sind, muss man Raum geben zum Reden und zum Trauern. Für die Anteilnehmenden gilt: Zuhören ist wichtiger als reden. Die Betroffenen sollten spüren, es gibt viele andere Menschen, die Anteil nehmen, sie sind nicht allein.
Nach der Tat in Barcelona ähnlich wie nach Berlin oder den Anschlägen in Frankreich und Großbritannien ist es aber auch wichtig zu zeigen, wir wollen uns nicht in unserer eigenen Freiheit und Lebensweise einengen lassen. Angst und Hassreaktionen sollen nicht über unser Leben bestimmen. Man darf nicht der terroristischen Logik folgen, die genau das erreichen will.
Ganz unangemessen ist zudem Katastrophentourismus: Hier am Berliner Breitscheidplatz gab es auch einige Menschen, die sind nur hierher gereist, um den Anschlagsort zu sehen. Es ging ihnen nicht um Anteilnahme, sondern um Sensation. Es waren allerdings Einzelfälle.
epd: Was bedeuten Terroranschläge dieser Art für den Zusammenhalt der Gesellschaft?
Germer: Ich hoffe, dass sie am gesellschaftlichen Zusammenhalt nichts ändern. Im Gegenteil: An der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche sind wir seit dem Anschlag vom Breitscheidplatz bemüht, mehr mit Muslimen zusammen zu arbeiten und gemeinsam für ein friedliches Miteinander einzutreten. Wir müssen in der Öffentlichkeit fair mit Muslimen umgehen, denn von den weltweit rund 1,2 Milliarden Muslimen sind nur ein kleiner Anteil radikale, gewaltbereite Islamisten. Vielmehr müssen wir diejenigen Muslime bestärken, die sich für einen friedlichen Islam einsetzen. Das tut man nicht, indem man alle unter Generalverdacht stellt.
http://www.gedaechtniskirche-berlin.de/
"Wir müssen in der Öffentlichkeit fair mit Muslimen umgehen, denn von den weltweit rund 1,2 Milliarden Muslimen sind nur ein kleiner Anteil radikale, gewaltbereite Islamisten. Vielmehr müssen wir diejenigen Muslime bestärken, die sich für einen friedlichen Islam einsetzen. Das tut man nicht, indem man alle unter Generalverdacht stellt."
Das tut man aber ebenso wenig, indem man Menschen, die solche Verbrechen und die dahinterstehende Ideologie entsetzlich finden, unter den Generalverdacht von Pegidamitgliedschaft und Islamphobie stellt.
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.
Diskutieren Sie mit