Hier betreibt aber Jemand eine sehr gewagte Theologievermischung mit "Wissenschaft"!
Wo finden sich in Gottes Wort zum Beispiel "Vorfahren" der Menschen und wo ist davon die Rede, daß der Mensch ein Tier ist, das sich von den anderen entfernt?
Doch das Fleisch ist schwach
Erntedank: Auch für Braten und Wurst lässt sich Danke sagen. Und das mit gutem Grund. Doch für den Menschen müssen Millionen Tiere leiden – hat Gott das gewollt?Die Wurst wird zum Erntedankfest gewürdigt, und selbst der Schinken. Hat Gott selbst nicht in seinem Bund mit Noah den Menschen gesagt: »Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden«, heißt es im 1. Buch Mose. »In eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise.«
Auch in den Tagen um das Erntedankfest drängen sich Schweine, Hühner und Kühe in engen Ställen, liegen die Schreie der Ferkel beim Messerschnitt ihrer Kastration in der Luft, werden männliche Küken geschreddert. Hat Gott das so gemeint? Als er nach der Sintflut dem Menschen das Tiere-Essen frei gab, klang es eher wie eine Kapitulation. Eine Kapitulation aus Liebe. »Denn das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf«, spricht Gott zu Noah. Aber er will nicht mehr gegen die Menschen kämpfen.
Sein Kompromissvorschlag scheint Gott selbst schwer zu fallen: »Allein esst das Fleisch nicht mit seinem Blut, in dem sein Leben ist!« Denn Leben ist Gott heilig. Alles Leben. Danach schließt er einen Bund mit Noah, mit den Menschen und »mit allem lebendigen Getier«.
Menschen haben die Bibel aufgeschrieben. Menschen haben in ihr auch ihre eigenen Interessen hinterlassen, und sie sind die längste Zeit Fleischesser. Um so erstaunlicher, was die beiden Schöpfungserzählungen darüber erzählen, was Gott eigentlich will. Noch vor dem Menschen schuf er die Vögel und Fische, heißt es in der ersten Erzählung – und er segnete sie auch als erste (1. Mose 1,22). In der zweiten Schöpfungserzählung schuf Gott die Tiere, damit der Mensch nicht »allein sei« (1. Mose 2,18). Er sollte den Mitgeschöpfen Namen geben, er sollte über sie herrschen – ernähren aber sollte er sich nur von Pflanzen. Und in der Tat waren die frühesten Vorfahren der Menschen wirklich Vegetarier.
Dass die Menschen sich am Ende von den anderen Tieren entfernten, erzählt die Bibel mit einem Wort: dem Sündenfall. Denn sie aßen, obwohl es ihnen Gott verboten hatte, vom »Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen«. Sie haben nun einen freien Willen, können reflektieren, abwägen, sich entscheiden.
Auch die Tür, bewusst Böses zu tun, war damit geöffnet. Sie trennt die Menschen von Gott. Und von den anderen Tieren. Gott vertrieb die Menschen, die die Schuld auf die Schlange schieben wollten, aus dem Paradies. Die Tiere nicht.
Biologisch lässt sich diese Trennung auch beschreiben. Viele Wissenschaftler erklären die Absonderung der Menschen mit ihrem Umstieg auf Fleisch: Es ließ ihre Gehirne anwachsen – und die Jagd lehrte sie die Grundlagen von Kooperation, Arbeitsteilung und Fortschrittsglauben. Erst am Ende der Tage, heißt es in der Bibel, wird diese Kluft zwischen Gott und den Menschen, zwischen Tieren und Menschen überwunden sein. Wenn der Messias kommt »werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen«, schreibt der Prophet Jesaja, »ein kleiner Junge wird Kälber und junge Löwen und Kühe miteinander treiben. Und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder« (Jesaja 11,6). Selbst fleischfressende Tiere werden in Gottes Reich zu Vegetariern.
Ja, Jesus ließ die Netze auswerfen und hat Fische gebraten, so schreibt es zumindest der Evangelist Johannes. Vielleicht hat er sie auch gegessen, doch das bleibt offen. Er war auch ganz Mensch. Und er spürte sicher auch das, was Paulus so beschrieb: »Wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstigt« (Römer 8,22). Tiere inbegriffen. Jesu Antwort auf das Leiden, wie er sie etwa in der Geschichte vom barmherzigen Samariter gab, ist ganz kurz. Sie lautet: Mitgefühl. Und dann handeln.
Hat Gottes Wort eigentlich ein Ende oder spricht er auch heute mit uns?
War die Frage jetzt ehrlich und an mich gerichtet? Und was war eigentlich damit gemeint?
Ja, Herr Beobachter, weil Sie im Wort Gottes Dinge suchen, die bei den letzten Tagen der Niederschrift der Bibel noch nicht bekannt waren. Und da kann man Wissenschaft mit Theologie gar nicht vermischen, es sei denn, dass über Auslegungen der Heiligen Schrift Gottes Wort auch noch an uns ergeht. Und dann lohnt es sich, darüber zu diskutieren, ob Dinge der Wissenschaft noch Gottes gutem Willen für die Menschen und die Erde entsprechen. Konnte ich mich verständlich machen?
Johannes Lehnert
Ach Herr Johannes, jetzt machen Sie genau diese Vermischung von Gottes Wort, seinem heiligen Willen für uns und die Erde und "Wissenschaft"! Das ist ja Ihr gutes Recht, hat aber mit meinem und dem vileer anderer treuen Christen Verständnis von SEINEM HEILIGEN WORT nicht viel zu tun! SEIN WORT gilt, auch nach "Niederschrift" für alle Zeit, so wie es uns anvertraut und überliefert ist! Da kann auch keine "Wissenschaft" etwas dran ändern, "auslegen" oder hinneinlesen (was nicht drin steht!)!
Lieber Herr Flessing,
ich habe eine Frage an Sie als Pfarrer im Ruhestand zum Thema Erntedankgottesdienst.
In unserer Gemeinde war gestern am Sonntag Erntedank.
Der Gottesdienst war gut besucht, über 300 Besucher.
Zum Ende des Gottesdienstes wies die Pfarrerin darauf hin, dass neben dem Altar 2 Tische mit Erntedankgaben stehen. In der Gemeinde gäbe es viele Gemeindeglieder, die krank seien und nicht zum Gottesdienst kommen können. Wer kann, solle bitte eine Tüte mit Gaben packen, am Ausgang erhalte man dann einen Brief mit einem Gruß der Gemeinde sowie der Adresse.
So weit, so gut.
Als der Gottesdienst zu Ende war, strömte alles zum Ausgang. Ich habe auf der Kirchenbank noch die Kinder angezogen, dann war die Kirche schon fast leer und: vorn am Altar war niemand. Keiner wollte eine Tüte für die kranken Gemeindeglieder packen. Liegt das an der Anonymität der Großstadt?
Hätte man die Anderen gefragt, hätten diese bestimmt gesagt: "Der Braten ist im Ofen, ich muss schnell heim" oder "WIr haben heute einen Ausflug geplant"...
Na gut, ich packte 2 Tüten und ging zum Ausgang.
Dort stand ein Bettler mit einem Schild: "Ich bin obdachlos und habe Hunger". Er schaute traurig drein, sein Hut war leer, keine Gaben.
Ich dachte mir: welchen Eindruck muss der von uns Christen haben, wenn keiner was gibt? Alle strömen aus der Kirche vom Tisch des Herrn und keiner gibt was?
Also tat ich das einzig Richtige: ich schenkte ihm eine Tüte mit Lebensmitteln aus der Kirche. Er freute sich wie ein Schneekönig.
Dann wieder rein in die Kirche, zu den immer noch vollen Tischen mit Gaben, die keiner austragen will, wieder eine Tüte gepackt und dann mit den Kindern heim.
Nur: ich kann dieses Erlebnis nicht vergessen.
Da haben wir nun schon einen Diakoniekreis in der Kirche, der sich darum kümmert, dass alte und kranke Gemeindeglieder nicht vergessen werden und zu Erntedank einen Gruß bekommen und keiner will sich darum kümmern.
Ist das noch meine Kirche Jesu Christi, wenn der Gottesdienst eher wie eine Kulturveranstaltung ist, in der ich mich berieseln lasse, dann gesättigt heim gehe und aber nichts vom Gottesdienst in mein Leben ausstrahlt?
Was ist, wenn ich mal alt und krank bin, kommt dann auch keiner aus der Gemeinde zu mir? Und warum haben alle den Bettler an der Ausgangstür der Kirche ignoriert?
Lieber Herr Flessing, ich komme da nicht drüber weg und bin einfach nur noch traurig, ganz doll traurig.
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