Das Dresdner „Archiv der Avantgarden“ ist am Donnerstag feierlich eingeweiht worden. Das barocke Blockhaus an der Augustusbrücke wurde in den vergangenen vier Jahren für 29 Millionen Euro umgebaut. Es nimmt die Sammlung des italienischen Mäzens und Kunstsammlers Egidio Marzona auf.
„Aus dem sanierungsbedürftigen Blockhaus ist ein Kunstmuseum geworden“, sagte Sachsens Finanzminister Hartmut Vorjohann (CDU) am Donnerstag in Dresden. Im Herzen des Gebäudes schwebt ein moderner 15 mal 15 Meter großer Betonkubus, der von vier Stahlträgern gehalten wird. Das Gebäude wurde komplett entkernt, die barocke Fassade blieb erhalten. Marzona hatte den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) im Jahr 2016 mehr als 1,5 Millionen Objekte geschenkt. Die Sammlung umfasst Zeichnungen, Designobjekte, Plakate, Architekturpläne, Fotos und Korrespondenzen aus dem 20. Jahrhundert. Der Bestand wird nun auf drei Etagen im Kubus untergebracht und von Frühjahr 2024 an für die Öffentlichkeit zugänglich sein.
Der Rohbau für das neue Archiv war 2022 fertiggestellt worden. Etwa 5.100 Quadratmeter Beton und 330 Tonnen Stahl wurden verbaut. Baubeginn für das Archiv war im Herbst 2019. Das Dresdner Blockhaus wurde ab 1732 als Wachgebäude errichtet und später für Wohn- und Verwaltungszwecke um eine Etage aufgestockt. Im Zweiten Weltkrieg brannte es vollständig aus und wurde erst von 1978 an wieder aufgebaut.
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