In vielen Städten und Gemeinden in Sachsen finden rund um den Martinstag am 11. November Martinsfeste statt, in deren Rahmen Kinder und Familien auch zu Festumzügen mit bunten Lampions eingeladen sind. Dabei gestalten oftmals katholische und evangelische Christen den Tag gemeinsam. Darauf machte das Landeskirchenamt aufmerksam.
Mit den Martinsfeiern wird an die historische Gestalt des Martin, eines römischen Soldaten der Antike und späteren Bischofs von Tours, erinnert, der in seinem Leben Nächstenliebe und Teilen praktiziert hat. Aus diesem Grund begleiten auch Sammlungen für soziale Projekte den Ablauf vieler Martinsfeste.
In der Leipziger Innenstadt findet ein ökumenisches Martinsfest statt, zu dem der Ev.-Luth. Kirchenbezirk Leipzig, die katholische Propsteigemeinde St. Trinitatis, die Kirchgemeinde St. Thomas und die Anna-Magdalena-Bach-Schule am 11. November um 17 Uhr einladen. Bischof Martin begrüßt große und kleine Teilnehmer in der Propsteikirche (Nonnenmühlgasse 2), bevor Martinslieder gesungen werden und Schüler der Anna-Magdalena-Bach-Schule ein thematisches Anspiel aufführen. Anschließend zieht ein Lampionumzug zur Thomaskirche, an der vor dem Bachdenkmal Martinshörnchen verteilt werden. Der Umzug endet in der Anna-Magdalena-Bach-Schule (Manetstr. 8) mit Kinderpunsch und Bratwurst am Lagerfeuer.
Seit Anfang der 1990er Jahre bereitet in Chemnitz ein ökumenischer Arbeitskreis einen der größten Umzüge in Sachsen mit Martinsspiel und Lampionumzug vor, zu dem je nach Wetterlage 700 bis 1000 Kinder mit ihren Eltern kommen. Das zentrale Martinsfest in Chemnitz beginnt am Freitag ab 16 Uhr mit dem Vorprogramm auf dem Theaterplatz. Um 17 Uhr sind die Teilnehmer zum Martinsspiel in der St. Petrikirche eingeladen, bevor der Martinsumzug mit St. Martin hoch zu Ross und die Martinshörnchen-Teil-Aktion starten. Chemnitzer Posaunenbläser werden den Lampionumzug begleiten. »Die Botschaft für die Menschen in dieser Zeit lautet: Trau Dich, zeig Dich – jeder hat etwas einzubringen – entdecke Deine Begabungen und lebe sie aus, zum Wohl aller!«, ermuntert Bezirkskatechet Christoph Schubert die Kinder ausgehend vom diesjährigen Motto »Versteck dich nicht«.
Auch in Dresden und Umgebung wird zu Martinsfesten und –andachten eingeladen. Um 16.30 Uhr gibt es in in der Martin-Luther-Kirche eine Andacht für Familien mit anschließendem Umzug durch die Dresdner Neustadt. Auch in der Weinbergskirche in Dresden-Trachenberge, in Dresden-Bühlau, an der Kirche in Leubnitz-Neuostra und der St. Markuskirche in Dresden-Pieschen finden Martinsfeste mit Lampinumzügen statt.
In der Dresdner Innenstadt startet – organisiert von der katholischen Dom- und der evangelischen Kreuzkirchgemeinde sowie der evangelischen Kita CentrumGalerie – der Umzug um 17 Uhr an der CentrumGalerie (Prager Straße). Er führt zur Kreuzkirche, wo es um 17.30 Uhr eine ökumenische Andacht angeboten wird, in der Vorschulkinder der Centrum-Kindertagesstätte die Geschichte vom Heiligen Martin spielen.
»Am Martinstag gedenkt man Martin, einem römischen Soldaten der Antike, der einem frierenden Bettler die Hälfte seines Mantels schenkte«, so Matthias Oelke vom Landeskirchenamt. Das Teilen von Gebäck und Martinshörnchen symbolisiere das Teilen des Mantels. »Die Laternenumzüge erlangten ihre Bedeutung durch Martin Luthers Geburtstag am 10. November. Am Vorabend des Festes seines Namenspatrons Martin versammelten sich auf dem Erfurter Domplatz Kinder mit Papierlaternen, um dem Reformator zu gedenken, der am 11. November auf den Tagesheiligen getauft wurde.«
Am Martinstag werden Spenden gesammelt: Das Gustav-Adolf-Werk verweist mit seinem Martinsspiel auf das Kinderheim »Casa Hogar« in Venezuela. Das Land sei in den letzten Jahren in eine schwere politische und wirtschaftliche Krise geraten. Für die evangelische Gemeinde in Valencia, die dieses Kinderheim unterhält, sei es in dieser Situation sehr schwer, die Kinder zu versorgen, so die Organisatoren. Selbst die Beschaffung von ausreichend Lebensmitteln sei eine Herausforderung. Das Kinderheim brauche dringend einen Brunnen, damit es sich selbst mit Wasser versorgen kann.
Auch die diakonische Aktion »Hoffnung für Osteuropa«, die seit dem Frühjahr für ein Bildungsprojekt für Kinder und Jugendliche in Rumänien Spenden einwirbt, erbittet Sammlungen an diesem Tag, um das Begegnungshaus »Kerekudvar« in Cristuru Secuiesc weiter ausbauen zu können.
Weitere Termine und Martinsfeste in Ihrer Nähe finden Sie hier.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Impressionen Frühjahrssynode 2024
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.