So ehrenwert dies Engagement auch ist: Wenn es stimmt, daß allerorten ein gravierender Fachkräftemangel herrscht, müßten die entlassenen Mitarbeiter sofort vom Arbeitsmarkt aufgesogen werden? Dann könnte man doch den Entwicklungsländern ihre Fachkräfte lassen?!
Siemens und Bombardier werden sich jedenfalls durch solche Protestaktionen nicht weiter beeindrucken lassen. Der Lobbyismus von Großkonzernen ist nunmal besonders in einer Stellvertreterdemokratie größer als der von Otto Normalverbraucher und Lieschen Müller.
Kirchen solidarisieren sich mit Siemens- und Bombardiermitarbeitern
Unter Leitung von KMD Reinhard Seeliger soll ein Weihnachtschor erklingenZu einer Protestaktion der »besonderen Art« laden die Kirchen in Görlitz am Donnerstagabend vor das Siemenswerk ein. Geplant ist ein Weihnachtsliedersingen, zu dem auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland, Irmgard Schwaetzer, erwartet werden, teilte die Generalsuperintendentur Görlitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Mittwoch mit. Anlass ist die beabsichtigte Schließung des Görlitzer Siemenswerkes mit mehr als 900 Arbeitsplätzen und die Ankündigung des Abbaus von 1.200 Stellen im Görlitzer Bombardierwerk.
Es deute alles daraufhin, dass vor dem Werkstor »der größte Weihnachtschor erklingt, den die Neißestadt je erlebt hat«, hieß es. Eingeladen zum Singen bekannter Weihnachtslieder seien alle, »denen der Zusammenhalt und die Solidarität in Görlitz und der ganzen Region ein Herzensanliegen ist«. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat des Siemenswerkes statt. Den Angaben zufolge wird Generalsuperintendent Martin Herche einen Weihnachtssegen sprechen.
Unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Reinhard Seeliger musizieren unter anderem der Görlitzer Bachchor und die Innenstadtkantorei. Zudem hätten sich neben den Belegschaften der beiden Werke inzwischen auch Mitglieder aus mehreren Chören der Region angemeldet, hieß es. Erklingen sollen auch weihnachtliche Chorwerke von Michael Praetorius, Heinrich Schütz und Georg Friedrich Händel.
Für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze hatten Ende November in Görlitz mehr als 3.000 Beschäftigte von Siemens und Bombardier mit einer Menschenkette demonstriert. Anfang 2018 will Siemens die Verhandlungen über Sozialpläne beginnen. Der Standort Görlitz soll nach Vorstellungen der Konzernleitung möglichst bis Ende 2019 abgewickelt werden. Auch die Zukunft der Mitarbeiter von Bombardier ist unsicher. In den nächsten vier Jahren haben die Waggonbauer noch Arbeit, danach fehlen Medienberichten zufolge bislang Folgeaufträge.
Das »Weihnachtsliedersingen am Werkstor von Siemens« findet am Donnerstag, 21. Dezember, 19.30 Uhr, in der Lutherstraße in Görlitz statt.
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