Der Herr Bischof diffamiert 6 Millionen Wähler!
Ulrich bleibt Leitender Bischof der lutherischen Kirchen
Am Donnerstag begann die Jahrestagung der evangelischen KircheGerhard Ulrich bleibt Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD). Die Generalsynode der VELKD wählte den 66 Jahre alten Landesbischof der Nordkirche am Donnerstagabend in Bonn erneut zum obersten Repräsentanten der lutherischen Landeskirchen. Für Ulrich stimmten 42 Mitglieder des Kirchenparlaments. Es gab eine Enthaltung.
Ulrich ist seit 2011 Leitender Bischof der VELKD. Die Amtszeit beträgt drei Jahre. Allerdings will Ulrich zur Synodentagung im November 2018 zurücktreten, da er im Frühjahr 2019 als Bischof der Nordkirche in den Ruhestand geht. Die VELKD ist ein Zusammenschluss von sieben evangelisch-lutherischen Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Zur VELKD gehören rund neun Millionen Gläubige.
In seinem Bericht an die Synodalen zu Beginn der Tagung hatte Bischof Ulrich vor der Politik der AfD gewarnt. Die rechtskonservative Partei schrecke vor Tabubrüchen nicht zurück und mache Vielfalt verantwortlich für soziale Ängste und Spannungen, sagte er. Als vermeintliches Mittel gegen die Sorgen der Menschen verfolge die AfD eine rückwärtsgewandte Politik.
Am Jahrestag der NS-Pogrome gegen Juden im Jahr 1938 beklagte Ulrich fortdauernden Antisemitismus in Deutschland – »in Gestalt einer die NS-Verbrechen relativierenden Geschichte, in Form antisemitischer Hetze und Hassparolen in sozialen Medien«. Die Erinnerung an die systematische Judenvernichtung mahne dazu, »das Wort zu erheben, einzuschreiten und radikal auf die Konsequenzen zu verweisen, zu denen uns das Evangelium herausfordert«, sagte der Leitende Bischof.
Der Bischofswahlausschuss hatte seinen Vorschlag, Ulrich ein zweites Mal wiederzuwählen, unter anderem mit dem Wunsch nach Kontinuität bei der Fortentwicklung des sogenannten Verbindungsmodells begründet. Nachdem VELKD und EKD wie auch die Union Evangelischer Kirchen (UEK) ihre Arbeit bereits seit mehreren Jahren eng abstimmen, sollen zum 1. Januar 2018 auch die Kirchenämter von VELKD und EKD enger zusammenrücken. Dazu wollen die lutherischen Kirchen in Bonn eine Verfassungsänderung beschließen, wonach innerhalb des EKD-Kirchenamtes ein Amtsbereich der VELKD gebildet wird, »in dem die nach dem Selbstverständnis der Vereinigten Kirchen erforderlichen Aufgaben wahrgenommen werden«.
Ulrich warb in seinem Bericht an die Synodalen für die weitere Unterstützung des Verbindungsmodells. In den vergangenen Jahren sei das Selbstverständnis gewonnen worden, »dass wir als VELKD eine eigene Kirche bleiben, aber als solche Teil der EKD sind«.
Der Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat am Freitag in Bonn Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin) zu dessen Wiederwahl zum Leitenden Bischof der Vereinigten Evangelisch-lutherischen Kirche (VELKD) gratuliert. Er wünsche dem Leitenden Bischof »Gottes Segen, Mut und eine unbekümmerte Gelassenheit« für seinen Dienst.
Bedford-Strohm würdigte die vertrauensvolle und verlässliche Zusammenarbeit mit Ulrich. Zugleich verlieh er seiner Zuversicht Ausdruck, mit dem Verbindungsmodell aus EKD, VELKD und Union der Evangelischen Kirchen (UEK) einen unumkehrbaren gemeinsamen Weg eingeschlagen zu haben. »Wir haben eine wunderbare gemeinsame Botschaft auszurichten, und das werden wir mehr denn je mit einer Stimme tun und dabei zugleich aus dem Reichtum der reformatorischen Tradition schöpfen«, sagte Bedford-Strohm. Er freue sich auf das weitere »vertraute und enge Miteinander« mit Ulrich, so Bedford-Strohm in seiner Gratulation.
Die am Donnerstagnachmittag aufgenommenen Beratungen der lutherischen Landeskirchen bilden den Auftakt der Jahrestagung evangelischer Kirchenparlamente in Bonn. Die VELKD-Generalsynode berät bis Sonnabend, bevor am Sonntag die viertägige Synodentagung der EKD eröffnet wird. Außerdem kommt am Freitag und Sonnabend die Vollkonferenz der UEK in der ehemaligen Bundeshauptstadt zusammen.
Im Mittelpunkt der Synodentagungen in Bonn stehen eine Bilanz der Feiern zum 500. Reformationsjubiläum und der Blick auf Zukunftsperspektiven für die evangelische Kirche in einer säkularen Gesellschaft.
Zur Person Ulrichs:
Gerhard Ulrich ist seit deren Gründung Landesbischof der Nordkirche, die 2012 aus der Fusion von pommerscher, mecklenburgischer und nordelbischer Kirche entstand. Am Donnerstagabend hat die Generalsynode den 66-Jährigen in Bonn als Leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) im Amt bestätigt. Oberster Repräsentant der sieben evangelisch-lutherischen Landeskirchen innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist Ulrich seit 2011.
Die reguläre Amtszeit des Leitenden VELKD-Bischofs beträgt drei Jahre. Da Ulrich jedoch Ende März 2019 in den Ruhestand tritt, will er zur nächsten Generalsynode als oberster Repräsentant der deutschen Lutheraner zurücktreten.
Vor seiner Wahl zum Landesbischof der Nordkirche war Ulrich Bischof des Sprengels Schleswig in der Nordelbischen Kirche. Der gebürtige Hamburger studierte zunächst Germanistik, Theaterwissenschaften und Schauspiel, bis er 1974 zum Theologiestudium wechselte. Nach einer Pastorenstelle in Hamburg wurde Ulrich 1991 Direktor des Prediger- und Studienseminars in Preetz in Schleswig-Holstein. Von 1996 bis 2008 wirkte er als Propst des Kirchenkreises Angeln.
Ulrich ist seit 1982 verheiratet mit Cornelia Bobert. Das Paar hat vier erwachsene Söhne.
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