Gert Flessing schreibt:
13. November 2015, 22:20
Lieber Herr Flessing,
ich fürchte, so komplex bin ich gar nicht. Aber die ganze Situation ist komplex. Nach den Anschlägen gestern fürchte ich neuen Krieg, mehr neue unschuldige Tote – Frauen, Kinder, Männer, all die Kollateralschäden – und neuen Hass.
Ich beschimpfe die Leute nicht als Kleinbürger*innen – zumindest ist es nicht als Beschimpfung gemeint. Sie sind es. Sie haben wenig bis gar keine Ahnung, weshalb sie sich ein Weltbild basteln, in welchem alles so schön klar und einfach ist. Ein Beispiel haben Sie ja schon im Forum gelesen. Gefährlich sind die, die im Prinzip genauso ticken wie diese Mörder und ihre verfluchten Hintermänner – und dabei waren die, die sich da "geopfert" haben, wahrscheinlich arme Schweine - all die Fundamentalisten, die meinen, mit ihrer Vorstellung die Welt beglücken zu müssen. Und die Verfluchten, die auch daran noch verdienen (https://www.youtube.com/watch?v=9UqM3IEXGW0 ).
Lieber Herr Flessing, wir leben von und mit einer vollkommen idiotischen Botschaft: Hass mit Liebe überwinden. In der Tat: Das gilt nicht dem Staat. (Augustins Definition des Staates hatte ich Ihnen ja mal eingestellt.) Es gilt uns. Und leider gibt es zu wenige, die wie Franziskus leben. Dafür zu viele, die an ihrer Nation, an ihrem Besitz, an dieser ihrer kleinen Welt kleben (Ich gehöre zum Teil dazu.).
Möge Gott sein Reich aufrichten, in welchem sich Friede und Gerechtigkeit küssen. Und möge uns dann die Ungerechtigkeit verziehen werden, die diese Welt in eine Modergrube verwandelt.
Herzlich
Ihr Paul
Kirchen starten Kampagne gegen Hass und Gewalt in Flüchtlingsdebatte
"Licht an für Menschlichkeit" heißt der Aufruf von evangelischer und katholischer Kirche in Sachsen - Kerzen sollen Zeichen setzen"Licht an" heißt es bei der neuen Aktion für Menschlichkeit und Toleranz, die die beiden großen Kirchen in Sachsen am Sonntag starten. Angesichts der zunehmenden Aggressivität gegenüber Flüchtlingen, Politikern und Journalisten werde damit vor allem ein "notwendiges Zeichen" gesetzt, sagte der evangelische Landesbischof Carsten Rentzing am Freitag bei der Vorstellung in Dresden.
Anders als bei den in einigen Städten bereits mehrfach praktizierten Kampagnen "Licht aus", bei denen öffentliche Gebäude als Protest gegen fremdenfeindliche Demonstrationen unbeleuchtet bleiben, werden bei der gemeinsamen Initiative nun Kerzen in die Fenster gestellt. Jeder in der Gesellschaft sei aufgerufen, ab sofort an jedem Sonntagabend ein Licht in sein Fenster zu stellen. Die von der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und dem Bistum Dresden-Meißen angestoßene Kampagne soll sich idealerweise nach dem Schneeballprinzip ausbreiten und mit Postern, Postkarten, Aufklebern und Ansteckern über Sachsen hinaus bekanntgemacht werden und Nachahmer finden.
Symbol der Initiative "Licht an für Menschlichkeit" ist eine grafisch gestaltete Kerze auf dunkelblauem Grund. Die Flamme ist aus vielen, verschieden großen Fenstern gestaltet, der Kerzenkörper aus den Worten "Licht an für Menschlichkeit", wobei das Wort "für" die größten Buchstaben hat. Den Anstoß für die Aktion hatte Claudia Leide vom Bistum Dresden-Meißen gegeben.
Für manche sei der "Schritt zum Protest auf die Straße zu groß", sagte die Initiatorin. Dagegen sei eine Kerze aufzustellen, ein "einfaches Zeichen, das Menschen unterstützt". Das persönliche Engagement sei "Ausdruck für eine innere Haltung und eine offene Gesellschaft". Ganz bewusst sei der Sonntag als Tag der Ruhe und des Innehaltens sowie der Familie für die Aktion gewählt worden.
"Wir wünschen uns, dass Leute aktiv werden und die Botschaft weitertragen", sagte Tabea Köbsch vom der Stabsstelle Kommunikation der sächsischen Landeskirche. Sie schloss auch nicht aus, dass Postkarten mit dem Kerzen-Symbol für Menschlichkeit auf den Versammlungen der asylfeindlichen "Pegida"-Demonstrationen verteilt werden könnten. Diese Aktion lebe von der Zivilgesellschaft, sagte sie. Köbsch erinnerte an die Initiative "Schwerter zu Pflugscharen" in der DDR, deren Symbol - das Einschmelzen der Waffen - in der sozialistischen Diktatur zur einer persönlichen Friedens- und Protestbekundung wurde.
Gerade in diesem Tagen müssten "positive Botschaften von Dresden ausgehen", sagte Diözesanadministrator Andreas Kutschke vom Bistum Dresden-Meißen. Mit der Kerzen-Aktion habe jeder "die Chance, sich zu positionieren". Er erhoffe sich auch Gespräche in den Familien, etwa wenn an Sonntagen in den privaten Häusern und Wohnungen Kerzen für Menschlichkeit entzündet werden.
Auf die Kritik von Leipziger Pfarrern, die evangelisch-lutherische Landeskirche würde sich nicht klar gegen Asylhetze und die asylfeindliche "Pegida"-Bewegung positionieren, reagierte Rentzing mit Unverständnis. Die Kirche spreche zum Umgang mit Flüchtlingen "klare Worte, auch ich habe das getan und werde es immer wieder deutlich sagen", betonte der Bischof, der seit Ende August im Amt ist. Er mache allerdings derzeit immer häufiger die Erfahrung, "dass man etwas sagt und trotzdem nicht gehört wird", sagte Rentzing. In einem offenen Brief hatten mehrere Pfarrer aus Leipzig eine öffentliche Stellungnahme von der sächsischen Kirchenleitung eingefordert.
+++ Wurde gelöscht. +++
Es kommt immer näher!
https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2015/die-moerder-sind-unter-u...
+++ Wurde gelöscht. +++
+++ Wurde gelöscht. +++
Endlich traut sich mal Jemand wieder, die Wahrheit zu sagen!
Mal sehen, was er jetzt zu verkraften hat, wenn Alles wider über ihn herfällt!
http://www.idea.de/spektrum/detail/ein-blutiges-ausrufzeichen-nach-der-e...
Liebe Mitleser,
da möchte ich doch zu dem "Gutmenschenkitsch", wie der promovierte lutherische Theologe Uwe Siemon-Netto gegenüber IDEA das EKD-Verhalten zu Flüchtlingen, speziell zu Muslimen nennt, doch noch ein wenig dazufügen:
Zur Erinnerung - ich hatte mal die Hoffnung eines muslimischen Gemeindeleiters erzählt, der davon ausgeht, dass es nicht ohne Folgen auf ihre Herkunftsländer bleibt, wenn 50 Mio. Muslime in Europa Freiheit und Demokratie kennenlernen. Ich erinnere weiter, dass darauf einer schrieb: "Wer Visionen hat, soll zum Arzt gehen!". Abgesehen, dass das nachgeplappert war ohne Urheberangabe (H. Schmidt): Da gehört der große Prophet des Neuen Bundes, dessen ganzes Buch aus Visionen besteht, also wenigstens zu einem Arzt, wenn nicht gar - wegen der Häufung von Visionen - in die Klapse? Ganz zu schweigen von den über ein Dutzend prophetischen Büchern in der Hebräischen Bibel! - Jemand hat mir auch nationalistische Überheblichkeit vorgeworfen: Ob etwa am deutschen Wesen die Welt genesen solle? - Und auch absoluter Verlust von Realitätssinn gehörte zu den Beurteilungen meiner Person. Nun könnt Ihr gern Euer Urteil bilden über folgende Nachricht:
In der ganzen muslimischen Welt sind die verschiedenen Spielarten des Islam verfeindet und reden nicht miteinander. Sie bekämpfen sich. - In Deutschland haben verschiedene muslimische Religionsgemeinden und -Vereine begonnen, den innerreligiösen Dialog miteinander zu führen mit dem Ziel, sich gegenseitig verstehen zu lernen!
(Ich höre schon die Erwiderung, dass die Moslems ja verpflichtet seien, uns Ungläubige zu belügen. In Wahrheit sei das sicher kein Dialog des Friedens gewesen, sondern die strategische Absprache, wie das Kalifat Europa möglichst schnell errichtet werden könne. Der gemeinsame Fein vereine! - Keine Angst, ich lasse mir durch solche Behauptungen die Vision des muslimischen Gemeindeleiters nicht zerstören!)
Das wollte ich erzählen.
Johannes Lehnert
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