Nina schreibt:
29. April 2015, 9:33
Liebe Nina,
und wenn es gar kein Bittgottesdienst war, sondern ein Bigottdienst?
Herzlich
Ihr Paul
Bekenntnisinitiative dankt für Schutz ihrer Position
Stellungnahme zum Synodenbeschluss fordert konservative Christen zu klarem Bekenntnis gegen gelebte Homosexualität aufDer dreijährige Gesprächsprozess über das Schrift- und Kirchenverständnis ist auf der Frühjahrssynode der Sächsischen Landeskirche gerade beendet und »in Gottes Hand gelegt« worden - nun folgt die Stellungnahme der Sächsischen Bekenntnisinitiative dazu. Unter dem Titel »Keine Einigung, aber Raum und Schutz für konservative Christen« sind die Gegner gelebter Homosexualität »unserer Kirche dankbar, dass sie dem gesellschaftlichen Trend der Ausgrenzung widersteht und uns auch Schutz vor Verleumdung und Angriffen gewährt«. Sie fordern daher alle gleichgesinnten Gemeindeglieder auf, »den gewährten Raum in unserer Kirche freimütig, liebevoll und klar zu nutzen«, um »unser Verständnis der biblischen Aussagen, in denen die gelebte Homosexualität als Sünde vor Gott benannt wird«, zu bezeugen. Ausdrücklich wendet sich die Initiative gegen Rückzug, Resignation oder Kirchenaustritt.
Erklärung der Bekenntnisinitiative (pdf)
:-)
Witz komm raus, du bist umzingelt! Sie zeigen Ihr wares Gesicht!
Lieber Paul,
ob viel oder wenig Mühe - warum sollte ich mir die machen? Sie benutzen andere Worte, sagen im Grunde aber das gleiche wie ich: „Die WahrheitsdienerInnen fordern für ihre Wahrheit zwar Toleranz, ihre Wahrheit erlaubt ihnen aber keine“. Genau, wir von A stehen für die eine Wahrheit und grenzen uns deshalb folgerichtig von den vielen anderen Wahrheiten ab. Sie dagegen stehen für die vielen Wahrheiten und lehnen deshalb die eine ab. (Richtiger wohl: Ihnen sind die vielen Wahrheiten egal und deshalb wenden um Sie sich gegen alles, was dieses distanzierte Egalsein in Frage stellt.) Nun können wir jedes nur denkbare Thema nehmen und es zehn- oder hundertmal durchdiskutieren, das Ergebnis wird immer das gleiche sein: Ich stehe für die eine Wahrheit und damit gegen die vielen. Und Sie stehen für die vielen und damit gegen die eine.
Wenn die Synode die Feststellung bestätigt, „dass unterschiedliche Auffassungen im Schriftverständnis geistlich und theologisch angemessen sind und ihnen in der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens Raum gegeben und Schutz gewährt wird“, dann schlägt sie sich voll auf ihre Seite bzw. auf die der vielen Wahrheiten. (In laiendeutsch: jeder kann predigen, was ihm gerade einfällt; s. auch Pauls Toleranzverständnis) Aber immerhin, die eine Wahrheit wird unter den vielen noch geduldet. Wofür die BEKENNTNIS-Initiative der Kirchenleitung herzlich dankbar ist.
Mit anderen Worten: Die beiden Synoden am Anfang und am Ende des Gesprächsprozesses sind deutliche Zeichen, dass Gott die EKD verlassen hat. Und wenn Gott diese Kirche dahingegeben hat, wer bin ich, dass ich daran etwas ändern könnte? Warum also sollte ich das überhaupt versuchen? Viel sinnvoller ist es, zu suchen, ob der HERR erneut hat 7000 übrig gelassen – und hoffen, dass der christliche Glaube in irgendwelchen Nischen überlebt. Ob die sich dann in oder außerhalb der ev. Kirche befinden, dürfte letztlich Wurscht sein.
Gute Nacht!
A.Rau
A.Rau schreibt:
29. April 2015, 22:36
Lieber Herr Rau,
den schnell vorher, weil es schnell geht: Nur eine Wahrheit lehne ich ab – die, die gegen andere als Waffe eingesetzt wird, ohne dass die, die diese Wahrheit behaupten, den Erweis bringen, dass diese Wahrheit auch für sie selber gilt. "Sehr originell" reicht da nicht.
Ansonsten wissen Sie, wo ich stehe. Ich beuge meine Knie weder vor dem Baal noch dem Moloch noch dem Goldenen Stier. Das trennt uns beide leider. Wenn Sie bereit sind, die Kirche als soziologische Größe aufzugeben, bedaure ich das sehr, weil es die Regionen sein werden, in denen Sie leben, die verlieren werden
Gott hat die Kirche verlassen? Warten auf Gottes Zeichen? Mir ist das zu fett. Vielleicht wird Gott in Nepal gerade viel dringender gebraucht. Und es gibt so viele Kirchen und Probleme in der Welt – da sollte sich Gott um die Wahl unseres Bischofs kümmern und Sorgen machen? Ist mir zu fett. Für unsere Kirche sind schon wir verantwortlich. Und die Kirche ist nicht dazu da, dass Gott sich um sie kümmert, die Kirche ist dazu da, Gott in der Welt sichtbar zu machen. Und da sind wir wieder bei dem, was Sie nicht so mögen: Gott ist Liebe und wenn ihr euch nicht liebt, kann die Welt Gott nicht erkennen.
Schade, das, was uns eint, trennt uns: Die Liebe zur Wahrheit. Täuschen Sie sich nicht – ich liebe meine Wahrheit. Ich habe Bastl letztens gebeten, dem Beobachter zu erklären, wie ich das mache mit all den Zitaten aus längst vergangenen Tagen. Das ist ganz einfach: Vergessen Sie den Geburtstag Ihrer Frau oder Ihrer Kinder? Sicher nicht, weil Sie sie lieben. Ich mache das, weil ich meine Kirche (in gewissem Sinne) liebe. Sie ist mir wichtig. Und ich relativiere mich! Eben, damit wir zusammenbleiben können. Aber ich erspare Ihnen ja nichts von meiner Überzeugung. Ich liebe die Wahrheit und stehe zu meiner Wahrheit – und halte aus, dass Sie eine andere Wahrheit haben (eine falsche). Sie lieben die Wahrheit. Das eint uns. Sie halten nicht aus, dass ich eine andere Wahrheit habe, die aus Ihrer Sicht falsch ist. Was uns eint, trennt uns.
Suchen Sie Ihre 7.000 – beten Sie, dass Sie am Ende nicht bei mir landen – das wäre eine Enttäuschung. (Und packen Sie ein Schwert ein – für Ihre Wahrheit muss man bereit sein, Opfer zu bringen.)
Was ich mehrfach schrieb, schreibe ich gerne wieder:
Herzlich,
Ihr Paul, der ganz der Ihre bleiben wird
Tommy schreibt:
29. April 2015, 21:33
Hallo Tommy,
ich hab gerade eine Antwort an Sie verfasst, bin aber unsicher, wie gefestigt Sie sind. Deshalb bin ich unsicher, ob ich sie Ihnen schicken soll?
MfG
Paul
Hallo Paul, dann schicken Sie sie doch einfach, ich kann eine ganze Menge ertragen...
Tommy
Lieber Paul,
das haben Sie schön gesagt: „Nur eine Wahrheit lehne ich ab – die, die gegen andere als Waffe eingesetzt wird“. Die eine Wahrheit ist böse? Oder diejenigen, die für die eine Wahrheit einstehen, sind böse? Genau das steht sinngemäß auch in der Bibel (Mt 10,22): „Ihr werdet gehasst werden von jedermann“. Es sieht so aus, als sei auch in der ev. Kirche die Stunde dieses Hasses nahe herbeigekommen.
Es geht das Gerücht, dass der Gesprächsprozess deswegen so schweigend geführt wurde, weil die Frommen alle – mehr oder weniger - Angst haben. Wollen Sie wissen wovor: Sie haben Angst vor den Leuten, die ständig das Wort Toleranz im Munde führen. Sie haben Angst vor Leuten wie Ihnen.
Leben Sie wohl!
A.Rau
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