Siebenwöchige Passionszeit vor dem Osterfest
Motto: »ZEIG DICH! Sieben Wochen ohne Kneifen«Heute ist Valentinstag und Aschermittwoch! Damit beginnt die siebenwöchige Passionszeit. Dieser Tag wird in Sachsen zugleich als Frühjahrsbußtag gefeiert. Seit dem Jesu Tod erinnern sich Christen in den Wochen vor Karfreitag an das Leiden und Sterben Jesu Christi und bereiten sich auf Ostern vor, auf die Botschaft von der Auferstehung. Die sogenannte Fasten- oder Passionszeit beginnt heute und endet am Karsamstag.
In den nächsten 40 Tagen vor dem Osterfest finden wöchentliche Passionsandachten und auch zahlreiche Konzerte – wie die Bachs Matthäuspassion – statt. Darauf macht das Landeskirchenamt aufmerksam und lädt ein zu zahlreichen Veranstaltungen:
Um 18 Uhr beginnen am Aschermittwoch Andachten zum Frühjahrsbußtag beispielsweise im Leipziger Diakonissenkrankenhaus, in Großpösna bei Leipzig, in der Waldheimer Stadtkirche, im Dom St. Marien in Zwickau und um 19:00 Uhr in Großolbersdorf, in Eibenstock, in Dresden-Seidnitz (Nazarethkirche), eine Aschekreuzandacht in der Auenkirche in Markkleeberg-Ost und um 19.30 Uhr Andachten in der Annenkapelle am Freiberger Dom und in der Bergkirche in Annaberg-Buchholz.
Unter dem Bibelzitat »Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe« stehen vom 14. bis 18. Februar die Besinnungstage im Haus der Stille in Grumbach bei Meißen. Angesprochen werden Fragen zum Zustand der Welt, aber auch persönliche schwere Lebenssituationen im Spiegel von Gottes Gegenwart und seinen Zusagen. Die Tage strukturieren geistliche Impulse und Tagzeitgebete.
Mit Beginn der Passionszeit beteiligen sich Christen in Deutschland an Fastenaktionen. Der Auftaktgottesdienst für die evangelische Fastenaktion »7 Wochen Ohne« findet am Sonntag, 18. Februar, um 9.30 Uhr, in der Thomaskirche in Hofheim am Taunus statt. Das ZDF überträgt live. Die Aktion steht in diesem Jahr unter dem Motto »ZEIG DICH! Sieben Wochen ohne Kneifen«.
Sie ruft dazu auf, die sieben Wochen dafür zu nutzen, sich in Debatten von Rede und Gegenrede einzumischen. In Zeiten, in denen unerschrockene Debatten wieder dringend geboten sind und auch die Schwachen in der Gesellschaft gehört werden müssen, sollten sich der Botschaft Jesu Christi zugewandte Menschen nicht verstecken, nicht untertauchen oder wegducken.
Traditionell mit Beginn zur Passionszeit wird auf die Spendenaktion »Hoffnung für Osteuropa« hingewiesen. Wie im letzten Jahr wird Geld für soziale Projekte in Weißrussland und Rumänien gesammelt. So unterstützt der Oberlausitzer Verein GUMPO seit vielen Jahren In der weißrussischen Hauptstadt Minsk die Kinderkrebsklinik Barawljany. Mit den Spenden will GUMPO die kunsttherapeutischen Angebote ausweiten. Gesammelt wird außerdem für ein Hausaufgabenprojekt in Rumänien. In Zusammenarbeit mit der Roma-Kirche bietet der Verein projekt LEBEN aus Lauterbach bei Stolpen in vier Orten regelmäßig Hausaufgabenhilfe für Kinder aus Roma-Familien an. Hoffnung für Osteuropa ist eine Sammelaktion in Verantwortung der Diakonie Sachsen.
Als Zeit des Gedenkens an den Leidensweg Christi ist die Passionszeit eine stille Zeit, die Gelegenheit bietet, über sich selbst, sein Leben und den Glauben nachzudenken. Passionsspiele und Passionskonzerte laden dazu ein, sich intensiver mit der biblischen Geschichte zu beschäftigen. Viele Gemeinden führen in dieser Zeit auch Glaubenskurse durch. So bieten beispielsweise in Dresden die Frauenkirche und die Kreuzkirche wieder den traditionellen Kurs »Religion für Neugierige« an. Interessierte sind wieder eingeladen, über persönliche Fragen zu Gott und zum Glauben nachzudenken. Ein weiterer regionaler Glaubenskurs startet in Großenhain am 21. März, der über die Passionszeit hinaus reicht.
In der 40-tägigen Passionszeit werden sich zunehmend Konzertangebote des Themas Christi Sterben und Auferstehung zuwenden. Insbesondere kurz vor und während der Karwoche, die mit Palmsonntag (25. März) beginnt, führen die Kantoreien die bekannten Passionsoratorien auf. Häufig sind es die Matthäuspassion und die Johannespassion von Johann Sebastian Bach, die in den Kirchen erklingen. Mit Palmsonntag werden auch die Konfirmationssonntage beginnen, die bis zum Pfingstfest reichen.
Der sächsische Frühjahrsbußtag steht seit der Reformation in der Nachfolge zahlreicher Bußtage in der Vergangenheit. Seit 1830 waren nur noch zwei Landesbußtage im Frühjahr und Herbst angesetzt worden. In Sachsen ist der Buß- und Bettag im Herbst ein staatlich geschützter und arbeitsfreier Feiertag geblieben und bildet gleichzeitig den Abschluss der Friedensdekade. Der Frühjahrsbußtag, seit 1996 auf Aschermittwoch festgelegt, ist im Gesetz über Sonn- und Feiertage im Freistaat Sachsen ausdrücklich als religiöser Feiertag genannt.
In diesem Jahr sind zum Frühjahrsbußtag eine Predigtmeditation unter dem Motto »Um Gottes Willen Traurigkeit?« zu 2. Korinther 7,8–10(11–13) von Oberlandeskirchenrat Dr. Peter Meis (Dresden) im Amtsblatt für die Kirchgemeinden veröffentlicht worden.
Der zweite Sonntag in der Passionszeit, Reminiszere (Erinnere!), fällt in diesem Jahr auf den 25. Februar. Im Zentrum der Gottesdienste in den Kirchgemeinden steht die Fürbitte für bedrängte und verfolgte Christen, die trotz Gefahren in ihrer Heimat bleiben wollen. Gerade in diesen Zeiten brauchen sie Solidarität und praktische Hilfe, wirbt das Gustav Adolf Werk insbesondere für die evangelischen Partner in Ägypten, in Syrien und im Libanon. Das Diasporawerk der Evangelischen Kirche unterstützt die diakonische Arbeit und den Wiederaufbau der evangelischen Gemeinden in diesen Ländern.
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