Zugegeben: Es klingt für viele gewöhnungsbedürftig, dass es nun ein »Heimatministerium« geben soll, angegliedert an das Bundesinnenministerium und voraussichtlich vertreten von Horst Seehofer (CSU). Dieser beeilte sich bereits, dem aufkommenden Spott zu begegnen. Es gehe um weit mehr als um »Dirndl, Lederhose, Folklore«, betonte er: Dem Trend zur Abwanderung in große Städte soll entgegengewirkt werden – durch Stärkung der Regionen, etwa durch Strukturentwicklung und Internet-Breitbandausbau. Vielleicht wandert aber auch die eine oder andere Idee aus Bayern nach Berlin. Etwa die Vergabe eines Dialekt- oder Heimat-Preises oder interreligiöse Projekte. Dies alles ist wünschenswert. Denn es geht um die Frage: In welcher Gesellschaft wollen wir leben? Es bedeutet einen Verlust, wenn alles nur noch in hochtechnisierten Megastädten stattfindet – und dafür ganze Landstriche, aber auch Dialekte aussterben.
Die Kirche könnte dabei eine wichtige Rolle spielen. Indem sie ihrerseits Regionen nicht aufgibt und sich nicht dem Zug in die Metropolen anschließt. Doch das ist auch eine Aufgabe für die Basis: Dass Ortskirchen gepflegt und geöffnet werden – und sei es für stille Zeiten oder zum Entzünden von Gebetskerzen. Heimat ist eben auch ein Ort, ein Raum.
Dass Heimat nicht zum Kampfbegriff mutieren darf, wissen Christen. Denn die Bibel sagt: Wir haben hier keine bleibende Stadt. Aber das ist kein Widerspruch zur Pflege örtlicher und geistlicher Traditionen. Vielmehr gelingt das vielgestaltige Miteinander in der heutigen Gesellschaft besser, wenn man sich des Eigenen bewusst ist. Dazu zählt im Übrigen auch Prägendes aus der christlichen Tradition – Bibelworte oder die Nächstenliebe.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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