Parteien sind den Ostdeutschen vielleicht zu politisch, und sie machen Mühe. Ganz anders die neue "Religion", die sich entwickelt. Sie weiß noch nicht, wohin sie gehen soll. Aber sie hat die ersten liturgischen Elemente, die die Menschen vereinigen sollen, schon geschaffen. So lautet zum Beispiel eine liturgische Formel: "Alle, die die Ängste der Bevölkerung formulieren, werden in die rechte Ecke gestellt." So hat Uwe Tellkamp soeben erst sich mit dieser liturgischen Formel zur neuen Religion bekannt. Auch hier im Forum gibt es Novizen dieser Religion, die diese Formel immer wieder wiederholen. Der Feind dieser Religion wird z. B. mit den Worten gekennzeichnet: "Er kämpft gegen alles, die eine eigenen Meinung haben". Sehr geschickt wird in dieser AntiPredigt gegen einen Durcheinanderbringer suggeriert, dass zur wahren Religion gehöre, eine andere als die veröffentlichte Meinung zu haben. Und dass - nun leider durch die jetzige Regierungsbilung noch verhinderte - Herrschaft der neuen wahre Religion anbrechen werde, absehbar. Im übrigen ist diese Religion antiislamisch und antisozialistisch und zeichnet sich u.a. dadurch aus, dass sie Andersglaubende als grünrotlinksversifft qualifiziert. - Vielleicht wäre es doch gut, wenn sich Ostdeutsche in demokratischen Parteien organisieren. sonst wird diese neue "Religion" über uns kommen. - Satire aus! J.L.
Die bundesdeutschen Parteien haben einem Zeitungsbericht zufolge in Ostdeutschland kaum Mitglieder. So kämen von den knapp 464 000 SPD-Mitgliedern nur 4,9 Prozent aus den fünf ostdeutschen Bundesländern, berichtet die »Berliner Zeitung«. Rechne man Gesamt-Berlin hinzu, seien es zwar 9,4 Prozent aber immer noch weniger als der Anteil der Ostdeutschen an der Gesamtbevölkerung, der etwa 17 Prozent ausmache.
Bei den knapp 436 000 CDU-Mitgliedern betrage die Ostquote ohne Berlin 8,9 Prozent und mit Berlin 11,7 Prozent. Der Anteil der Ostdeutschen bei den rund 65 000 Grünen-Mitgliedern liege ohne Berlin bei 7,4 Prozent und mit ganz Berlin bei 17,1 Prozent.
Ähnlich verhalte es sich bei den rund 63 000 FDP-Mitgliedern. Ohne Berlin sei Ostdeutschland bei den Liberalen mit 10,3 Prozent vertreten, mit Berlin mit 15,4 Prozent. Selbst bei der Linkspartei, die 2007 im Wesentlichen aus der ostdeutschen PDS hervorging, stammten ohne Berlin nur noch 42,1 Prozent der 62 300 Mitglieder aus den fünf ostdeutschen Flächenländern. Mit Berlin erhöht sich die Quote auf 54,9 Prozent. Auch bei den linken Neueintritten liege der Westen weit vorn.
Auch bei der AfD, die zuletzt im Osten zweistellige Wahlergebnisse erzielte, leben nur 18 Prozent der knapp 28 000 Mitglieder in Ostdeutschland. Inklusive Berlin erhöht sich Quote auf 22,6 Prozent.
Besonders auffällig seien die West-Ost-Unterschiede in den Volksparteien SPD und CDU, wenn man die ostdeutschen Mitgliederzahlen in Beziehung zu den Mitgliederzahlen einzelner westdeutscher Landesverbände setze. So zähle allein der CDU-Landesverband Nordrhein-Westfalen dreimal so viele Mitglieder wie die Ost-Verbände zusammen. Bei der SPD sehe es ähnlich aus. Die fehlende Repräsentanz Ostdeutscher in der Politik komme deshalb nicht von ungefähr.
Die Enttäuschung der DDR setze sich fort, in dem man sich auf die Mühsal der Demokratie nicht einlasse, sagte der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD) der Zeitung. Den Ostdeutschen fehle es bei politischen Frustrationen »an der nötigen Hornhaut«.
Den Mitteldeutschen ist eben die "Nationale Front", die wir im Prinzip jetzt auch wieder haben, noch genau im Gedächtnis. Zudem wandeln sich Parteien, und ich habe nicht wenige Freunde und Bekannte, die die Partei, in die sie mal mit großem Ethusiasmus eingetreten sind, nicht wieder erkennen. Das kann auch bei jeder neuen Parteibildung passieren!
Aber, nein, mit Götzendienst werden Dir diejenigen, die anderer Meinung sind als Du, lieber Johannes, nicht dienen. Ich bin stolz auf meinen ehemaligen Kommilitonen Uwe Tellkamp, das hätte ich von ihm nicht erwartet. Er sprach im Gegensatz zu dem, was vielerorts in den Medien verbreitet wird, nur aus, was fakt ist (und in diversen öffentlichen Statistiken und offiziellen Verlautbarungen - oft nach einigem Suchen - bereits erwähnt wurde), und was die Realität zeigt (das Gespräch kann man sich im Internet komplett anschauen!). Dafür zolle ich Uwe Tellkamp höchsten Respekt, zumal die Distanzierung des Suhrkamp-Verlages ihm Recht gibt und zeigt, daß eine solche öffentliche Äußerung eben nicht erwünscht ist und durchaus ein berufliches Nachspiel haben kann in diesem Land, wo die Meinungsfreiheit im GG verankert ist! Das ist ein beredtes Beispiel dafür, daß Deine postulierte Formel offensichtlich der Realität entspricht. Der Realität des Gesinnungskorridors.
Götzendienst ist dann doch eher das Hofieren einer fremden Religion (2. Joh. 1: 7 Denn viele Verführer sind in die Welt gekommen, die nicht bekennen Jesum Christum, daß er in das Fleisch gekommen ist. Das ist der Verführer und der Widerchrist. 8 Sehet euch vor, daß wir nicht verlieren, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangen. 9 Wer übertritt und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat keinen Gott; wer in der Lehre Christi bleibt, der hat beide, den Vater und den Sohn. 10 So jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, den nehmet nicht ins Haus und grüßet ihn auch nicht. 11 Denn wer ihn grüßt, der macht sich teilhaftig seiner bösen Werke.)
Am Freitag fahre ich selbst zur Buchmesse um dort mal nach dem Rechten zu schauen!
Ach Herr Lehnert, Sie haben schon eine merkwürdige Religion!
Eine bekannte Bürgerrechtlerin der DDR schreibt zu diesen "Dredner Vorgängen":
"Ja, jeder kann in diesem Land sagen, was er will. Das konnte ich in der DDR auch, in der auf kirchliche Räume begrenzten Öffentlichkeit. Ich musste dafür nur die Konsequenzen in Kauf nehmen, die in Berufsverbot, Reiseverbot, Haussuchungen, vorläufigen Festnahmen und schließlich für die Hartnäckigen in Inhaftierung bestanden.
Heute kommt keiner ins Gefängnis, jedenfalls noch nicht. Heute werden lediglich Büros und Wohnungen von der Antifa attackiert, Autos angezündet und Menschen gesellschaftlich geächtet. Letzteres ist ein besonders perfides, weil subtiles Mittel der Ausgrenzung und Zersetzung.
Uwe Tellkamps Wunsch, dass man frei und offen seine Meinung sagen kann, ohne Angst vor Repressionen haben zu müssen, hat sich als vergeblich erwiesen."
Vielleicht haben die Ostdeutschen allen Grund, Parteien zu meiden, wie der "Teufel das Weihwasser"?
"Im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien stimmen die Koalitionsfraktionen einheitlich ab. Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand der vereinbarten Politik sind. Wechselnde Mehrheiten sind ausgeschlossen." Das steht auf Seite 177 des Koalitionsvertrages. Abgeordnete sollen ihrem Gewissen folgen und nicht irgendeiner Parteiendisziplin - das hatten wir doch lange genug!
Aus meiner Sicht, geht auch diese Diskussion wieder am Thema vorbei. Die Ostdeutschen waren tatsächlich voller Hoffnung „auch“ gehört zu werden und DAZUZUGEHÖREN!
Aber die ersten Maßnahmen waren gleich so gefasst, dass die meisten Ossi recht schnell merkten, ihr habt nichts zu wollen.
Wir schreiben das Jahr 2018 und haben immer noch einen Ostbeauftragten (der auf uns aufpassen muss, weil wir ja noch nicht selbstständig sind)!!!
Die Angleichung der Renten ist immer noch nicht vollzogen!
Immer noch wird von ganz hohen Stellen von Ost und West gesprochen!
Die meisten Ossis haben einfach verstanden.
Wenn sie etwas Kritik üben, sind es Jammerossis.
Wenn der gelernte Westdeutsche meint, dass er zu viel Geld in den Osten geschoben hat, behauptet keiner, sie seien Jammerwessis.
Was soll heute ein Ossis in einer Partei?
Um zuzusehen, dass sie nichts zu sagen haben.
Johannes hat Recht. In der "neuen Volksreligion" ist es doch schick geworden, Parteien und ihre Vertreter gerade im Osten auf das Übelste zu verunglimpfen und zu beschimpfen. Wer wollte sich da noch engagieren? Es ist in der Politik eben nicht so, dass der bockige Ostdeutsche mit dem Fuss aufstampft und "ich will" ruft, und es passiert sogleich. Dazu sind sie zu wenige und wirtschaftlich zu schwach. Deshalb wird diese "neue Religion" auch nicht über die (alte) Bundesrepublik kommen.
Zu Dresden: Tellkamp konnte auf der Veranstaltung sagen, was er wollte. Niemand hat ihn gehindert. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Sogar dann, wenn er den größten Humbug erzählt.
Es haben aber auch andere Leute auch das Recht auf Meinungsfreiheit. Sogar der Verlag. Der hat eine andere Sichtweise als Tellkamp und sich entsprechend distanziert. Das ist das gute Recht des Verlags.
Wer öffentlich seine Meinung äußert, hat kein Recht darauf, dass alle Leute mit ihm einverstanden sein müssen. Es kann Gegenrede geben. Wer das nicht akzeptiert, ist ein ziemlicher Egoist - der nur sich selber sieht. Sowas auch noch mit DDR-Verhältnissen gleichzusetzen zeugt von tiefster Intoleranz.
Was ich nicht verstehe: Wieso soll die Distanzierung von Suhrkamp ein Erweis dessen sein, dass Tellkamp Recht hat? Der Eklat besteht doch darin, dass Tellkamp Fake-News verbreitet, die wohl zuerst bei Pegida im Umlauf waren. Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!
Es ist aber auch schlimm, daß die bösen Ossis einfach nicht beim Einheitsbrei mitspielen wollen!
Daß Sie und viele "Politiker" sie dafür auf das Übelste verunglimpfen und beschimpfen wird es nicht ändern! Schließäich hat der größte Teil der Ossis das schon mal erlebt und wollen sich das bischen Freiheit und Demokratie, daß sie sich 89 erstrittenhund erkämpft hatten, sich nicht so schnell wieder wegnehmen lassen!
Worüber schreiben Sie?
Es ging bei dem Thema um die Gründe, warum sich so wenige Menschen im Osten, nicht in Parteien organisieren!
Es gibt verschiedene Dialoge, die von den Medien (meist sehr hoch) gespielt werden.
Ob nach diesem Gespräch nun viele Menschen in Parteien aktiv werden?
Bei der kleinsten abweichenden Meinung kommt doch sofort der ideologische Zeigefinger.
Ja, wir können vieles ungestraft sagen, aber es hört halt fast keiner zu.
Was ich persönlich aber feststellen darf ist, die Hilfsbereitschaft untereinander in meinem Umfeld ist sehr, sehr gut. Diese ist für mich viel wichtiger, als irgendwelche Diskussionsrunden.
Welche Fakenews hat Tellkamp denn real verbreitet? Was er erzählt hat, erscheint doch mittlerweile sogar zuweilen in Mainstreammedien oder (meist sehr späten) Sendungen des öR.
Und Umkehrschluß: Wenn sich ein Verlag nicht von z.B. pornographischen Schriften, die er verbreitet oder linken Klassenkampfschriften o.ä. ausdrücklich distanziert, heißt das dann wohl, daß dies die Philosophie des Verlages wiederspiegelt?
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