Ostritz wehrt sich gegen Neonazifestival
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Mit einem Friedensfest wollen Christen im ostsächsischen Ostritz ein Zeichen gegen ein Neonazifestival Ende April setzen. In einem Aufruf wenden sich die Organisatoren an »die Gläubigen der Pfarrei Ostritz an alle Katholiken im Bistum Dresden-Meißen«. Das Fest auf dem Gelände des Klosters St. Marienthal wolle »zeigen, dass Ostritz für Mitmenschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Friedfertigkeit, Weltoffenheit, Toleranz und ein gutes Miteinander aller Menschen guten Willens eintritt«, heißt es in dem Aufruf, der am Freitag in Dresden vom Bistum Dresden-Meißen verbreitet wurde.
Vom 20. bis 22. April wollen sich in Ostritz auf dem Gelände des Hotels »Neißeblick« Rechtsextremisten aus ganz Europa zu einem Festival unter dem Namen »Schild und Schwert« versammeln. Auf dem Programm stehen neben rechtsextremistischer Musik von entsprechenden Bands auch sogenannte Kampfsportwettkämpfe.
Rund 750 Teilnehmer werden erwartet. 2017 hatten Neonazis im thüringischen Themar ein Rechtsrock-Festival mit mehreren tausend Teilnehmern veranstaltet.
»Bitte lasst uns an diesem Aprilwochenende nicht allein, sondern unterstützt uns durch eure Anwesenheit in Ostritz, damit dieses Wochenende ein buntes, frohes, lebensbejahendes und letztlich auch Glaubenszeugnis vieler friedliebender Menschen werden kann«, heißt es in dem Aufruf weiter. Das Fest werde »umso friedlicher verlaufen, je mehr Menschen guten Willens dabei sein werden«.
Das 1234 gegründete Kloster St. Marienthal an der Neiße in Ostritz ist nach eigenen Angaben das älteste durchgehend bestehende Zisterzienserinnenkloster Deutschlands. Das Friedensfest wurde vom Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal, das auf dem Gelände des Klosters beheimatet ist, bei den Behörden angemeldet.
Gegen das Neonazifestival haben weitere Initiativen ihren Protest angemeldet. Die ostsächsische Polizei bereitet sich auf einen mehrtägigen Einsatz in Ostritz und im Umfeld der Stadt vor.
Auch die evangelischen Christen gestalten ein eigenes Programm in Ostritz: Pfarrer Thomas Schädlich erklärte, die Gemeinde gestalte ein Programm für die drei Tage. »Wir feiern ein Friedenfest gemeinsam mit der Stadt, um den Marktplatz zu sichern. Außerdem wird die Kirche offen sein«, so Schädlich. Man wolle rund um die Uhr geistliche Angebote anbieten. Dazu gehören ein Konzert mit dem Chor der Hochschule Görlitz-Zittau am Freitagabend, regelmäßige Gebete, Lesungen aus der Bibel sowie Orgelmusik.
Mehr Informationen unter www.ostritzer-friedensfest.de
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