Zusätzlich zu den 71.000 € bisher investierten öffentlichen Geldern hat die Stiftung für das Jahr 2018 85.000 € bewilligt, um einen "Pfad der Erinnerung" als Außenausstellung zu errichten. Das Konzept hatte die Stiftung bereits im Dezember 2017 bejaht und das Geld zugesagt.
Im Juni 2018 wird darüber hinaus ein umfangreicher Sammelband zur Geschichte des KZ Sachsenburg veröffentlicht werden, den die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zusammen mit dem Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung heraus gibt.
Die Stadt Frankenberg als Träger der Gedenkstätte leistet eine konstruktive Arbeit zur baulichen Erhaltung und Errichtung - man darf optimistisch in die Zukunft schauen.
Siegfried Reiprich, Geschäftsführer
Stiftungsrat stimmt für Konzept Gedenkstätte Sachsenburg
Finanzierung des Projektes im sächsischen Frankenberg bleibt weiter offenDer Aufbau einer Gedenkstätte im früheren Konzentrationslager Sachsenburg in Frankenberg (Kreis Mittelsachsen) nimmt weiter Gestalt an. Der Stiftungsrat der Sächsischen Gedenkstätten stimmte jetzt dem vorgelegten Konzept zu. Damit habe er dessen grundsätzliche Umsetzung empfohlen, erklärte die stellvertretende Geschäftsführerin der Stiftung, Julia Spohr, am Dienstag in Dresden. Eine Förderzusage sei damit nicht verbunden.
»Es ist aber ein wichtiges Signal für die Stadt Frankenberg als Projektträger«, erklärte Spohr. Falls der Stadtrat in Frankenberg dem Vorhaben auf Basis des Konzepts zustimmt, könne die Kommune eine Projektförderantrag im Rahmen der Gedenkstättenförderung des Bundes stellen.
Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) erklärte: »Wir haben die Mittel für die Förderung der Errichtung dieser Gedenkstätte für den Staatshaushaltsplan 2019/2020 angemeldet.« Die Entscheidung des sächsischen Landtages über den Plan bleibe aber abzuwarten. Stange ist auch Vorsitzende des Stiftungsrates der Gedenkstätten.
Sachsenburg war den Angaben zufolge eines der ersten Konzentrationslager der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland. Es wurde im April 1933 in der damaligen Spinnerei Textilia unterhalb des Schlosses Sachsenburg eingerichtet.
Die Stiftung Sächsische Gedenkstätten verfüge »nicht über die finanzielle Ausstattung zur Realisierung eines derartigen Projektes«, erklärte Spohr dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Dresden. Die Stiftung habe für das Vorhaben, am authentischen Ort eine Gedenkstätte einzurichten, bereits rund 71 000 Euro vergeben.
Stange begrüßte das positive Signal des Stiftungsrates. »Ich freue mich, dass die Umsetzung einer Konzeption zur Errichtung der Gedenkstätte KZ Sachsenburg jetzt zügig weiter vorangetrieben werden kann«, sagte die Ministerin. Das KZ Sachsenburg sei »ein Ort, an dem Menschen nicht nur aus Deutschland interniert, gefoltert und getötet wurden. Hier wurden die Henker des Naziregimes für die KZs ausgebildet.«
Stange betonte: »Wir wollen die Erinnerung an diese Verbrechen gerade in einer Zeit wach halten, in der politischer Populismus und Rassismus leider erneut alltäglich sind.« Die Erinnerung an die Verbrechen der NS-Herrschaft stärke die demokratische Wertekultur.
Im Gedenkstättenstiftungsgesetz für Sachsen war festgelegt worden, das ehemalige Lager als Gedenkort zu erschließen sind, die Umsetzung ging jedoch nur zögerlich voran. Die Opposition im sächsischen Landtag hatte auf die Einrichtung einer Gedenkstätte Sachsenburg gedrungen.
Das Gelände, das sich seit den 1990er Jahren in privater Hand befand und später teilweise ins Eigentum der Stadt Frankenberg übergegangen ist, verfällt zusehends. Im Gespräch waren schon Abrisspläne, etwa für die ehemalige Kommandantenvilla. Eine engagierte Lehrerin erstellte zusammen mit Schülern und einem Erinnerungsverein vor Ort ein erstes Konzept für eine Gedenkstätte.
Zwischen 1933 und 1937 inhaftierten die Nationalsozialisten im KZ Sachsenburg mehr als 2 000 Regimegegner. Das Lager wurde offiziell am 9. Juli 1937 geschlossen. Seit Jahren kämpfen ein Verein vor Ort und die Lagerarbeitsgemeinschaft für eine Gedenkstätte.
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