Trauer um Rolf Hoppe
Er spielte den König im Weihnachtsklassiker »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« und Hermann Göring im oscargekrönten Spielfilm »Mephisto«: Politiker haben zum Tod von Schauspieler Rolf Hoppe an dessen Charakterrollen erinnert.Der verstorbene Schauspieler Rolf Hoppe ist von Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) als markanter Charakterdarsteller gewürdigt worden. Mit Hoppe verliere die deutschsprachige Schauspielkunst eines ihrer großen Talente, erklärte Grütters am Freitag in Berlin. Der Theater-, TV- und Kinodarsteller habe wie wenige deutsch-deutsche Film- und Fernsehgeschichte geschrieben. Auch der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nannte Hoppe einen »talentierten und liebenswerten Charakterdarsteller«.
Hoppe war am Mittwoch im Alter von 87 Jahren im Kreis seiner Familie gestorben. »Seine Stimme zog Großeltern, Mütter und Väter, Enkelkinder in den Bann, die er bei Lesungen oder mit seiner hart geübten Schauspielkunst begeisterte«, sagte Kretschmer: »Ein Großer hat diese Welt verlassen und wir sind traurig.«
Hoppe war jahrzehntelang Ensemblemitglied des Dresdner Schauspielhauses. International bekannt wurde er durch seine Darstellung Hermann Görings in dem oscargekrönten Spielfilm »Mephisto« von István Szabó aus dem Jahr 1981. Dem TV-Publikum ist Hoppe vor allem als König im legendären Märchenfilm »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« bekannt, einem Klassiker im Weihnachtsprogramm der öffentlich-rechtlichen Sender.
»In Hunderten Rollen brillierte er mit seiner variantenreichen Darstellung unterschiedlichster Charaktere«, sagte Kulturstaatsministerin Grütters. »Von durchtrieben bis heiter begeisterte er sein Publikum mit unverwechselbarem Spiel, mit kunstfertig eingesetzter Stimme, Körperlichkeit und ausdrucksstarken Gesten«, fügte sie hinzu. »Das war große Kunst und kluge Unterhaltung«, betonte die Kulturstaatsministerin. Grütters erinnerte auch an Hoppes Rollen in Filmen wie »Schtonk« von Helmut Dietl (1992), »Der Bruch« von Frank Beyer und Wolfgang Kohlhaase (1989).
Sachsens Kunstministerin Eva-Maria Stange (SPD) würdigte Hoppe als »bodenständigen Weltstar aus Dresden«. Wandelbar sei er gewesen und »in jeder Rolle wieder neu, als Märchenkönig und auch als Nazigeneral«. Er habe sich »nie eindimensional, sondern enorm vielschichtig« gezeigt.
Rolf Hoppe wurde am 6. Dezember 1930 in Ellrich am Rand des Südharzes geboren. In Erfurt studierte er Schauspiel, Engagements führten ihn unter anderem nach Leipzig, Gera und ans Deutsche Theater in Berlin. Er war in zahlreichen Film- und Fernsehfilmen zu erleben und einer der bekanntesten Schauspieler der DDR. In den 1990er Jahren erfüllte er sich mit dem Hoftheater Weißig am Rande von Dresden ein besonderen Traum. Dort wirkte der beliebte Schauspieler als Prinzipal.
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