Die Autorin und ehemalige Weltklassesprinterin Ines Geipel appelliert angesichts der Wahlerfolge der AfD in Ostdeutschland an die Verantwortung jedes einzelnen Wählers. »Der Abend ist bitter«, sagte sie am Montag auf einem Podium in Dresden. »Politisch geht es im Osten im Moment um alles«, betonte sie.
Die Wahl sei »ein klarer Schuss gegen das Projekt Europa« gewesen. »Wir stehen in der Verantwortung«, appellierte Geipel. Mit Blick auf die DDR-Vergangenheit sagte sie vor mehreren hundert Gästen, es gebe immer noch viel an Aufarbeitung nachzuholen. Aber sie frage sich: »Können wir es nicht schaffen, aus diesem Ideologisieren herauszukommen und zu verhindern, dass Rechte in den Ministerium sitzen?« Bei der Europawahl am Sonntag hatte die AfD wie schon bei der Bundestagswahl 2017 sachsenweit die meisten Stimmen bekommen.
Zugleich rief sie dazu auf, die eigene DDR-Biografie aufzuarbeiten und kritisch zu hinterfragen. »Wir können nicht ewig unterwegs sein mit dieser Normalität gegenüber einer Diktatur«, forderte Geipel.
Die Autorin diskutierte am Montagabend im Militärhistorischen Museum mit Dresdens Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Die Linke) und Journalist Ulrich Wolf zum Thema »Woher kommt die Wut im Osten?« Geipel ist Professorin an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch« in Berlin.
Im Frühjahr legte die 1960 in Dresden geborene frühere Leistungssportlerin das Buch »Umkämpfte Zone: Mein Bruder, der Osten und der Hass« vor. Darin sucht sie Antworten auf das Warum der Radikalisierung. Anhand der eigenen Familiengeschichte erzählt sie von Verdrängung und Verleugnung der persönlichen Erlebnisse in der DDR.
Geipel selbst ist Opfer des staatlich verordneten Dopings im DDR-Leistungssport. Ihren Staffelweltrekord von 1984 gab sie 2005 zurück, weil er unter DDR-Bedingungen erzielt wurde. Von 2013 bis 2018 war Geipel Vorsitzende des Doping-Opfer-Hilfevereins.
Die Pläne der neuen Rechten
Das neue Buch »Niemand kann sagen, er hätte es nicht gewusst« blickt hinter die Kulissen der AfD Mehr lesen Sie im Digital-AboVERÖFFENTLICHT AM 28.05.2019 Artikel drucken
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