Herr Dr. Gregor Gysi soll auf Einladung der Philharmonie Leipzig am 9. November in der Leipziger Peterskirche die Festrede halten, lesen meine alten Augen in der Leipziger Volkszeitung. Keine Ahnung, wer von der Philharmonie Gysi eingeladen hat, historische Sachkenntnis jedenfalls kann er nicht haben. Denn Herr Gysi hat mit der Friedlichen Revolution ungefähr so viel zu tun wie ein Teppichhändler mit der Raumfahrt – nämlich gar nichts. Gysi war aktiver Systemträger in der DDR, keineswegs ein Oppositioneller. Er ist Repräsentant einer Partei, deren Staat wir Bürgerrechtler aktiv bekämpft haben. Und deshalb ist es eine Ungeheuerlichkeit in den Augen vieler ehemaliger Bürgerrechtler, wenn ausgerechnet zu diesem Datum ausgerechnet in Leipzig ausgerechnet an einem Ort, den die DDR-Regierung abreißen ließ, ein Repräsentant des alten Systems reden soll und nicht ein Bürgerrechtler. So geht das nicht mit der deutschen Geschichte. So vergesslich darf man nicht sein.
Jürgen, hörst du das? Mein lieber Jürgen Fuchs, hast du das mitgekriegt? Der Gregor Gysi soll in Leipzig die Festrede zu 30 Jahren Friedliche Revolution halten? Da rumpelt er in seinem Grabe, der gute Jürgen. Das geht dann ja doch vielleicht ein wenig gar zu weit. Das findet nicht nur er. Das finde ich auch. Nein, diese Einladung ist das glatte Gegenteil der Würdigung der Leistung der Bürgerrechtler, die die DDR niedergerungen haben.
Liebe Leipziger, vielleicht schlafen Sie ja nochmal über diese Sache. Wenn Sie alleine nicht weiterkommen, nehmen Sie doch einfach die Sachkenntnis der Stiftung Aufarbeitung des DDR-Unrechts zu Hilfe. Wir haben diese Stiftung nämlich mit kluger Absicht eingerichtet, weil wir verhindern wollten, dass die Menschen vergesslich werden.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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