Lüneburg, Kiel (epd). Der Lüneburger Tourismusforscher Edgar Kreilkamp sieht im Urlaub im eigenen Land auch unabhängig von der Corona-Pandemie einen langfristigen Trend. „Immer mehr Menschen machen Urlaub in Deutschland, auch weil sich die Angebote verbessert haben“, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd). Aktuell werde dieser Trend wie bereits im vergangenen Jahr durch die Pandemie noch deutlich verstärkt.
Nach Angaben der „Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen“ (FUR) in Kiel ist Deutschland schon lange das beliebteste Urlaubsziel der Deutschen. Schon 2019 führten 26 Prozent der längeren Ferienfahrten ins Inland. 2020 stieg der Anteil auf 45 Prozent. Allerdings sank gleichzeitig die Gesamtzahl der Urlaubsreisen im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie deutlich, wie die Forschungsgemeinschaft für ihre „FUR Reiseanalyse 2021“ erhoben hat. Kreilkamp erläuterte, dieser Trend werde sich fortschreiben.
Nach wie vor herrsche bei vielen Menschen mit Blick auf den Auslandsurlaub große Unsicherheit, sagte er. „In Spanien oder den Niederlanden gehen beispielsweise die Corona-Zahlen wieder hoch.“ Auch innerhalb Deutschlands rechne die Tourismus-Branche weiter mit Einbußen. „Es machen insgesamt weniger Leute Urlaub. Der alte Stand wird noch nicht erreicht.“ Ursache sei auch dabei eine Unsicherheit mit Blick auf die Entwicklung der Pandemie. „Vielleicht buche ich ein Hotelzimmer und bleibe am Ende auf den Kosten sitzen.“
Mit Blick auf die Anreise sei der Urlaub im eigenen Land deutlich ökologischer und sozialverträglicher als die Fernreise vor allem per Flugzeug, erläuterte Kreilkamp. „Die Anreise ist für ein nachhaltiges Reisen der wichtigste Punkt, aber keineswegs der einzige“, betonte der Wissenschaftler, der an einer Studie zum nachhaltigen Tourismus arbeitet. „Wir haben insgesamt 120 Punkte ausgemacht, die einen nachhaltigen Urlaub ausmachen.“
Wenn es darum gehe, ökologisch und sozialverträglich zu reisen, spielten auch Aspekte wie die Arbeitsbedingungen oder die Energiebilanz einer Unterkunft eine Rolle oder die Frage, wie viele Plastik-Verpackungen in einem Hotel zum Einsatz kommen. „Man kann auch im Ausland nachhaltig Urlaub machen“, sagte der Experte. Vieles liege in der Hand der Reiseanbieter, die zum Beispiel auf die Ausstattung von Hotels achten müssten. „Aber wer bewusst reist und sich Gedanken macht, kann einiges bewirken.“
Hintergrundinfos: www.kreilkamp.de und www.reiseanalyse.de
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