Sachsens Diakonie mahnt eine grundlegende Struktur- und Finanzreform der Pflegeversicherung an. Diese sei nötig für eine gute Pflegequalität mit mehr Zeit für menschliche Zuwendung und genügend Personal, sagte Diakoniechef Dietrich Bauer am Dienstag in Dresden. Damit notwendigerweise steigende Kosten müssten solidarisch getragen werden. Um die bisherige Unterfinanzierung der Pflege und den Fachkräftemangel zu beenden, rege die Diakonie eine soziale Bürgerversicherung an, die alle Versicherten mit einbezieht, sagte Bauer. Die Beitragspflicht sei für alle Einkommensarten auszudehnen. Es brauche eine soziale Pflegversicherung. Das bedeute etwa auch, dass privat und gesetzlich Versicherte gleichermaßen in einen Topf einzahlen.
Anders als die Diakonie Deutschland, die vor allem auf professionelle Pflege setzt, will die sächsische Diakonie die private Pflege stärken. Schon jetzt würden vier von fünf Pflegebedürftigen zu Hause gepflegt, sagte Bauer. In Sachsen leben derzeit rund 250.000 Pflegebedürftige. Zu anspruchsvoller Pflege gehöre auch eine faire tarifliche Bezahlung des Personals sowie eine attraktivere Ausbildung. Das alles sei nicht zum Null-Tarif zu haben, sagte Bauer. Pflege müsse aber auch bezahlbar bleiben. Dies sei ein wesentliches Thema für eine neue Bundesregierung. Eine weitere kleine Reform wie die jüngste brauche es nicht.
Fortwirkender Mut der Gründer
Anlässlich ihres 150-jährigen Bestehens feierte die Diakonie Dresden ein Fest Mehr lesen Sie im Digital-AboVERÖFFENTLICHT AM 27.07.2021 Artikel drucken
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