Das berühmt-berüchtigte Stasi-Gefängnis Bautzen kann künftig digital erkundet werden. Am kommenden Montag (9. August) soll das Projekt mit dem Titel „Bautzen II – Stasi-Gefängnis virtuell erkunden“ an den Start gehen, kündigte die Gedenkstätte Bautzen am Dienstag an. Der Onlinerundgang könne auf der Website der Gedenkstätte abgerufen werden und soll neue Zugänge zur Geschichte des Hauses bieten. Onlinenutzer könnten dann durch die Methode des sogenannten Scrollytellings selbstbestimmt das Gefängnis entdecken. Mittels eines 3D-Modells sei es möglich, sich virtuell durch die Haftanstalt zu bewegen. Abrufbar seien dabei Dokumente, Fotos, Videos, Tonaufnahmen und Gegenstände, die die Zuschauerinnen und Zuschauer in die Zeit der Stasi eintauchen lassen. Im Fokus stünden dabei der Transport, der Haftalltag und die Überwachung der politischen Gefangenen.
Der Online-Rundgang entstand den Angaben zufolge in Zusammenarbeit mit dem Berliner Start-Up Zaubar, das unter anderem für den Grimme Online-Award 2021 nominiert war. Anlass für das neue Gedenkstättenprojekt ist die Übernahme von Bautzen II durch die Stasi vor genau 65 Jahren. Im Jahr 1956 richtete das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in Bautzen II eine Sonderhaftanstalt ein. Bautzen II wurde zu einem Hochsicherheitstrakt mit 200 Haftplätzen. Zwischen 1956 und 1989 waren hier nach Gedenkstättenangaben 1.240 Menschen als politische Gefangene inhaftiert, teilweise in Isolationshaft. Zu den Stasi-Häftlingen zählten unter anderem DDR-Regimegegner und Republikflüchtlinge, aber auch Fluchthelfer aus Westdeutschland.
Weitere Informationen unter www.gedenkstaette-bautzen.de
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