Gott im Widerstand?
»Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.« 1. Petrus 5, Vers 5b
Das ist doch mal eine klare Ansage, denke ich beim ersten Lesen dieses Wochenspruchs. Gott im Widerstand – einen solchen Aspekt erörtern wir auf den Kanzeln selten. Im Widerstand gegen den Hochmut der Menschen, zugleich aber auf der Seite der Demütigen. Zu Demut – auch wenn dieses Wort aus der Mode gekommen ist – haben wir derzeit wohl genügend Anlass. Die einen stöhnen über die Verwüstungen, die extreme Niederschläge angerichtet haben, die anderen leiden unter verheerenden Hitzewellen und Waldbränden. Das alles auf unserem Kontinent, in unserer Nähe. Wäre jetzt nicht der Zeitpunkt, sich in Demut zu üben gegenüber unserer Erde, der guten Schöpfung Gottes, die geschunden ist und sich vermeintlich wehrt? Auch die Corona-Pandemie ist wohl unserer hochmütigen Übergriffigkeit geschuldet, in Bereiche, in denen der Mensch nichts zu suchen hat. Aber gibt es genügend Demütige? Menschen, die begriffen haben, dass wir uns an dieser und kommenden Generationen versündigen, wenn wir so weitermachen?
Die Hochmütigen sind auf die Gnade Gottes nicht angewiesen – zumindest meinen sie das. Die Gnade haben sie sich schon selbst zugesprochen – die Gnade der späten Geburt, die Gnade des eigenen Wohlstands, und wenn gar nichts anderes übrigbleibt, die Gnade der Zugehörigkeit zur eigenen Nation. Damit aber lässt sich gar nichts retten. Nicht für sich und nicht für andere.
So soll es unter Christen nicht sein, das hatte schon Jesus seinen Jüngern mit auf den Weg gegeben (Mt. 20,26). Vielleicht schaffen wir es noch, unser Leben Mensch und Umwelt gegenüber etwas demütiger zu gestalten. Gottes Gnade dazu ist jedenfalls verheißen.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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