Gottes Gericht ist kein weltliches Gericht
»Wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi.«
Welche Bilder entstehen bei diesem Vers vor ihren Augen? – Prachtvolle Kirchengemälde vom »Jüngsten Gericht« mit drastischen Szenen der Abgeurteilten auf der einen und himmlischen Freuden der Geretteten auf der anderen Seite? Oder unzählige Fernsehbilder mit »Richterin Barbara Salesch« und anderen nachgestellten Gerichtsverhandlungen als Quotenbringer? Ist der Bezug zum Vers einer persönlichen Gerichtserfahrung geschuldet oder kennen wir den Richterstuhl nur vom Hörensagen?
Wir mögen je nach Glaubensprägung und Lebenswandel sehr verschiedene Vorstellungen haben, was das Bild eines Richters oder einer gerechten Justiz angeht. Wir dürfen uns aber zum Ende des Kirchenjahres daran erinnern lassen, dass mit unserem eigenen Lebensende auch die Bilanz vor Gott verbunden sein wird. Die vorlaufenden Verse im 2. Korintherbrief gehen der Frage nach, wie wir damit zurechtkommen, wenn unsere irdische Hütte abgebrochen wird und mit welchem Gepäck wir uns auf den Weg machen, um bei Gott anzukommen.
Dabei bedeutet die Offenlegung all unseres Tun und Lassens (»offenbar werden«) wohl nicht so einfach die Trennung in Gut und Böse. Der Hinweis auf den Richterstuhl Christi ist für mich vielmehr der Hinweis auf die Handlungsmöglichkeiten des Gottessohnes. Ich bin am Ende nicht dem irdischen Gerichtswesen und seinen Paragraphen ausgeliefert, sondern vielmehr der Frage, ob Jesus mich als seinen fröhlich glaubenden und oftmals verzagten Nachfolger erkennen wird. Ob er mein Bemühen und mein Versagen mit seiner Liebe aufheben wird. Zumindest darf und will ich mich seiner Gnade anvertrauen – komme was wolle!
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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