Wandern und Pilgern fördern
Kohren-Sahlis bekommt eine Pilgerakademie
Der Freistaat Sachsen unterstützt das Wandern und Pilgern im Bundesland und fördert den Aufbau einer Wander- und Pilgerakademie. Regionale Wandervereine, Pilgerinitiativen, Kirchgemeinden und Beherbergungsbetriebe können jährlich eine finanzielle Förderung von bis zu 2000 € für Wander- und Tourismusinitiativen erhalten. Kerstin Kracht, Referentin für Offene Kirche und Kirche im Tourismus, erklärt das neue Projekt.
In Kohren-Sahlis entsteht die Wander- und Pilgerakademie. Wer wird hier ausgebildet?
Kerstin Kracht: Über die Wander- und Pilgerakademie Sachsen können wir nun Wanderführer ausbilden, Pilgerbegleiter und Wegewarte. Die Akademie wird vom Freistaat gefördert. Ideal ist es, dass sie in der Heimvolkshochschule Kohren-Sahlis angesiedelt wird, denn die Via Porphyra führt hier entlang. Die Heimvolkshochschule wird schon viele Jahre als Pilgerherberge geführt und für einen symbolischen Obolus können Pilger hier übernachten.
Müssen Interessierte die Ausbildung selbst bezahlen?
Für diese Ausbildungen müssen die Teilnehmenden eigentlich selbst in die Tasche greifen. In den alten Bundesländern sind sie etabliert. Dort konnten sich auch über Jahrzehnte Strukturen entwickeln. Das war hier nicht so. Aber jetzt wollen wir hier in Sachsen einen Sprung machen. Wanderführer, Pilgerbegleiter und Wegewarte sind zumeist ehrenamtlich unterwegs. Es ist sehr fair, dass der Freistaat in Bildung investiert. Sonst müssten die Interessierten mehrere hundert Euro für die Ausbildung vom eigenen Konto nehmen – das ist nicht jedem möglich.
Für welche Kirchgemeinden ist eine Förderung interessant?
Neben dem Bildungssegment will die Wander- und Pilgerakademie Initiativen und Verbände finanziell unterstützen, die schon lange etwas dafür tun, dass wir zu einem Gebiet werden, das mit den Themen Wandern und Pilgern auch bundesweit verknüpft wird. Etwa 70 unserer evangelischen Kirchen sind für die Menschen, die im Sommer als Gäste bei uns unterwegs sind, schon verlässlich geöffnet; auch außerhalb der Gottesdienstzeiten. Wir haben aber mehr als 1400 Kirchen und Kapellen. Ich finde es wichtig, dass Menschen, die unterwegs sind, Kirchen betreten können, um ein Gebet zu sprechen oder ein Licht anzuzünden. Von der finanziellen Unterstützung des Freistaates können alle unsere Kirchgemeinden profitieren, wenn sie Ausstattung benötigen, um »Offene Kirchen« gastfreundlich auszustatten. Oder aber auch, um Türen zu verschließen, die nicht für Gäste offen sein sollen. Oder um die Digitalisierung des Kirchraums auszubauen. Beleuchtung kann angeschafft, Rastplätze ausgestattet werden.
Wie ist das Interesse der Gemeinden?
Es gibt einen außerordentlich zügigen Rücklauf aus den Gemeinden. Schon wenige Stunden nach Veröffentlichung der Informationen zu den Fördermöglichkeiten gingen die ersten Anträge ein. Das Antragsformular ist so einfach gehalten, dass zehn Minuten genügen, um dieses auszufüllen. Rückfragen werden von uns immer sehr schnell beantwortet.
Der erste Durchgang der Ausbildung zum Wanderführer ist bereits gelaufen. Wer waren die Teilnehmer?
Unsere 9-tägige Ausbildung im November hat jüngere und ältere Menschen aus Kirchgemeinden, Wanderverbänden und aus dem Pilgerumfeld zusammengebracht. Es entstand eine wunderbar konstruktive Stimmung in der Gruppe. Viele brachten ihre eigene, schon vorhandene Expertise ein.
Was bedeutet dieses Projekt für die Landeskirche?
Die Wander- und Pilgerakademie ist eine großartige Sache. Wir arbeiten dabei eng mit dem Landestourismusverband Sachsen zusammen. Ihm ist wichtig, dass der Tourismus in Sachsen ausgebaut wird. Wir Christen wiederum haben den Auftrag, etwas von der Liebe Gottes weiterzugeben. Vielleicht können wir es durch geöffnete Kirchen, durch Bildung, Vernetzung oder bei der Unterstützung von Anträgen möglich machen, dass der Geist Gottes wirken kann. Das ist eine schöne gemeinsame Aufgabe.
Anträge für 2021 sind bis zum 15.12.21 möglich
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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