Noch weiß niemand, wie lange der Krieg, den Russland gegen die Ukraine angezettelt hat, noch dauern wird. Die Anzeichen sind aber jetzt schon offensichtlich, dass, egal welche Partei am Ende als Gewinner gekürt wird, sie einen Pyrrhussieg einfährt – also einen Sieg, der durch die hohen Kosten wertlos ist. So viele Tote, so viel sinnlose Zerstörung! Ein Waffenstillstand liegt in weiter Ferne. Nicht nur, weil die Kriegsparteien unabdingbar von ihrem »Sieg« träumen. Auch, weil statt einer diplomatischen Großoffensive der europäischen Länder und der USA ein stetiges Aufrüsten für die Ukraine stattfindet.
Niemand will einen Diktatfrieden Russlands über die Ukraine, Unterwerfung ist keine Option. Aber bemüht sich noch jemand ernsthaft um Friedensvermittlung? Wir wollen, dass die Ukraine »gewinnt«. Aber um welchen Preis? Statt daran zu arbeiten, Rahmenbedingungen für Gespräche zwischen der Ukraine und Russland zu schaffen oder international abgesicherte Friedensverhandlungen anzubieten, ergeht man sich in Diskussionen darüber, wer wie viele Haubitzen liefert oder welche Flugabwehrsysteme stellt. Die Ampel hält an ihrer Sanktionspolitik fest, die den Menschen mehr schaden wird als Putin. Die Bevölkerung mit »Frieren für die Ukraine« oder »Weniger Duschen« einzulullen, ist realitätsfremd und zynisch. Es stirbt kein Mensch weniger, wenn wir in Europa frösteln und stinken.
Auch Kirchenleiter in Deutschland haben sich für Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Das war zu Beginn des Kriegs sinnvoll, um die Ukraine wehrfähiger zu machen. Dauert der Konflikt jedoch länger, sollten gerade die Kirchen, die den Friedensbringer schlechthin in der DNA tragen, ihre Stimme für Friedensverhandlungen lauter werden lassen.
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