
Es war ein Punkt im Bischofsbericht, der für erregte Diskussionen bei der Herbsttagung der sächsischen Synode am Sonnabend führte: Die geäußerte Sympathie des Landesbischofs für »kreative Klimaaktivisten«. Er gehe zwar davon aus, dass die unumkehrbaren Kipppunkte des Klimawandels bereits überschritten seien, erklärte Tobias Bilz, betonte aber: »Wir können es nicht einfach laufen lassen.« Und: »Ich verstehe den Schmerz der jungen Generation, die sagen: Wir halten das nicht aus.« Er diagnostizierte ein mangelndes kirchliches Engagement in der Klimakrise. Insbesondere fehle eine theologische Durchdringung des Themas. Als Impuls regte er an, die biblisch bezeugte Versöhnung mit der ganzen Schöpfung durch Christus mit Leben zu füllen.
Doch er erntete Widerspruch. Eine Synodalin meinte, dass diese Welt sowieso endlich und in Gottes Hand sei. »Wir können die Welt nicht retten, auch wenn das die Grünen nicht so sehen«, betonte sie. Andere Synodale kritisierten die nicht rechtskonformen Aktionen der Klimaschutzaktivisten und warnten vor einer Unterschätzung dieser Rechtsbrüche.
Es ist die Frage, ob dieser gelinde gesagt defensive Umgang mit der Klimakatastrophe dem Ernst der Lage gerecht wird. Ist die Verantwortung für die Schöpfung und ein Erkennen der Zeichen der Zeit nicht ein Gebot für Christen? Sollte die Zerstörung der Erde wirklich ihrem Lauf überlassen bleiben? Über Wege und Methoden lässt sich streiten. Aber ein fatalistisches Sich-Ergeben kann doch nicht ernsthaft eine christlich begründete Option sein. Der Ruf zur Umkehr von falschen Wegen ist ein biblischer Auftrag. Am Ende zählen aber keine Worte, sondern Taten. An den Früchten ist das Christsein zu erkennen. Immerhin soll es im kommenden Jahr für die Landeskirche einen Klimaschutzmanager geben …
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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