
Die USA liefern Streumunition an die Ukraine. Die Reaktion in Deutschland wirkt wie ein achselzuckendes: »Na und?« Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier kommentiert: »Wir dürfen den USA nicht in den Arm fallen.« Die Osloer Streubombenkonvention aus dem Jahr 2008 ächtet Streubomben. Denn so eine Bombe verstreut nach Abschuss oder Abwurf je nach Größe über 100 kleine Bomben, die noch Jahrzehnte später explodieren können. Kinder halten sie oft für Spielzeug und werden zerfetzt. In vielen Ländern sind die grauenvollen Folgen dokumentiert. Die Osloer Konvention wurde von 110 Staaten unterzeichnet, nicht aber von den USA, Russland und der Ukraine. Daher das Achselzucken: Was geht uns das an?
Ich finde, es geht uns etwas an. Denn inzwischen scheint der Zweck alle Mittel zu heiligen. Rückfragen zu Waffenlieferungen sind nicht mehr erlaubt. Der Zweck lautet: Die Ukraine muss um jeden Preis gegen den Aggressor Putin siegen. Der setzt schließlich auch Streubomben ein. Das gleicht der Argumentation von Kindern: Er hat mich gehauen, also haue ich zurück. Aber Erwachsene wissen eigentlich: Irgendjemand muss die Eskalationsspirale unterbrechen, damit Zusammenleben möglich ist! Und das bedeutet nicht Schwäche oder Kapitulation vor dem vermeintlichen Recht des Stärkeren, sondern Weitsicht und Klugheit. Auf der Homepage der Bundesregierung heißt es, die NATO verstehe sich als »Wertegemeinschaft freier demokratischer Staaten«. Da dürfen die Mitglieder sich doch auch mal gegenseitig fragen, für welche Werte sie stehen. Die Ächtung aller Streubomben laut zu fordern, ist eine Frage der Haltung. Werden wirklich unsere Werte in der Ukraine mit Streubomben verteidigt? Bitte nicht!
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Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
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