Erstmals AfD-Kandidat zum Oberbürgermeister gewählt
Die Superintendentin des Kirchenbezirks Brigitte Lammert äußert sich besorgtPirna hat am Sonntag den bundesweit ersten AfD-Oberbürgermeister gewählt. Der für die AfD angetretene parteilose Tim Lochner erhielt 38,54 Prozent der Stimmen, wie die Stadtverwaltung Pirna mitteilte. Der 53-jährige Tischlermeister setzte sich im zweiten Wahlgang gegen die Mitbewerber Kathrin Dollinger-Knuth (CDU) und Ralf Thiele (Freie Wähler) durch. Dollinger-Knuth erhielt 31,39 Prozent, Thiele 30,08 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 53,8 Prozent. Lochner hatte bereits im ersten Wahlgang mit knapp 33 Prozent der abgegebenen Stimmen vorn gelegen. Vor gut einer Woche hatte der Verfassungsschutz den sächsischen Landesverband der AfD als gesichert rechtsextrem eingestuft.
Die Superintendentin des Kirchenbezirks Brigitte Lammert äußert sich besorgt über den Wahlausgang: »Viele der Pirnaer sind erschüttert nach dieser Wahl und werden nun genau mitverfolgen, wie sich der neue Oberbürgermeister für die Bedürfnisse und Interessen der Einwohner einsetzt, ob er die bisher gelebte Vielfalt und Offenheit mitträgt und die Stadt attraktiv halten kann«, erklärt sie gegenüber dem SONNTAG.
In ihrer Predigt im Gottesdienst in der Pirnaer Marienkirche am Wahltag habe sie das Thema Verantwortung und Mitgestaltung angesprochen. Glaube messe sich auch daran, aktiv zu werden. »Viele Menschen in Pirna sind dem nachgekommen und haben gewählt, aber leider trotzdem nicht einmal die Hälfte unserer Bevölkerung.« Demokratie lebe jedoch davon, dass jede und jeder einzelne Verantwortung hat und diese auch wahrnimmt, ergänzt sie. »Und so stimmt mich als Superintendentin und uns als Christen in der Stadt der Ausgang der Oberbürgermeisterwahl am gestrigen Tag besorgt, obwohl dieses Wahlergebnis nicht ganz überraschend war. Leider konnten sich die demokratischen Parteien nicht auf einen gemeinsamen Kandidaten bzw. eine gemeinsame Kandidatin einigen, sonst hätte das Wahlergebnis mit über 60 Prozent eindeutig den Wählerwillen der meisten Abstimmenden abgebildet«, so Brigitte Lammert.
»Als Christen in der Stadt werden wir uns auf jeden Fall dafür einsetzen, dass Pirna offen bleibt – für alle Menschen, die hier leben und für alle Menschen, die zu uns kommen – ob nun kurz für einen Urlaub oder dauerhaft zum Bleiben. Offen aber auch für unterschiedlichste Meinungen und Lebensstile, für ein freundliches, demokratisches Miteinander, für ein Aufeinander-Achten und Sich-gegenseitig-Helfen.«
Demokratie im Stresstest
Wahlen: Die Gesellschaft steht unter Spannung. Viele erwarten mit Sorge die nächsten Wahlen. Die Kirchen betonen den Zusammenhalt und die Menschenwürde eines Jeden. Doch können die Kräfte der Spaltung aufgehalten werden? Mehr ...VERÖFFENTLICHT AM 18.12.2023 Artikel drucken
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