283.000 Besucher auf Leipziger Buchmesse
Die Leipziger Buchmesse zieht immer mehr Besucher an. Das zeige ungebrochene Begeisterung für Literatur und die Stärke des freien Wortes, heiß es. In diesem Jahr stand der Branchentreff auch im Zeichen von Debatten über Entfremdung und Identität.Die Leipziger Buchmesse ist auch in diesem Jahr mit einer positiven Bilanz zu Ende gegangen. Bis Sonntag kamen 283.000 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände und zum Lesefest „Leipzig liest“, wie die Organisatoren zum Abschluss mitteilten. Im Vorjahr waren es 274.000 gewesen. Beim Branchentreffen hatten sich seit Donnerstag 2.085 Aussteller aus 40 Ländern präsentiert. Den Gastlandauftritt gestalteten die Niederlande und Flandern.
Der Geschäftsführer der Leipziger Messe, Martin Buhl-Wagner, sagte zum Abschluss, auch in diesem Jahr habe die Leipziger Buchmesse gezeigt, „wie stark die Kraft des freien Wortes ist, die es gerade in schwierigen Zeiten wie diesen braucht“. Sie habe eine wunderbare Plattform für wichtige Diskurse, anregenden Meinungsaustausch und erstklassige Unterhaltung geboten.
Buchmesse-Direktorin Astrid Böhmisch sagte, der große Zuspruch zeige nicht nur, wie ungebrochen die Begeisterung für Literatur sei. Er verdeutliche auch den „Wunsch der Menschen, sich auszutauschen und neue Sichtweisen zu entdecken“.
Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, betonte, die Buchmesse habe sich als ein Ort der Lese- und Demokratiebegeisterung gezeigt. Die hohen Besuchszahlen seien „der schönste Beweis dafür, dass das Buch nach wie vor ein unverzichtbarer Teil unserer Gesellschaft ist“.
Im Rahmen der Buchmesse, der Manga-Comic-Con und des Lesefests „Leipzig liest“ habe es an rund 300 Orten 2.800 Veranstaltungen mit 3.400 Mitwirkenden gegeben, hieß es. Promiente Gäste waren unter anderem Christopher Clark, Swetlana Alexijewitsch und Thomas de Maizière.
Eröffnet worden war die Buchmesse am Mittwochabend im Gewandhaus mit der Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung an den deutsch-israelischen Philosophen Omri Boehm. Mutmaßlich propalästinensische Aktivistinnen und Aktivisten störten dort Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) bei seinem Grußwort.
Auch der Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Tag darauf war von Protesten überschattet. Während seiner Rede in der Alten Börse zum Doppeljubiläum 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre friedliche Revolution riefen Aktivistinnen mehrfach Parolen wie „Stopp den Genozid!“.
Am Donnerstag waren die hochdotierten Preise der Leipziger Buchmesse vergeben worden. In der Kategorie Belletristik ging dieser an die in Wien lebende Autorin Barbi Markovic. Sie erhielt die Ehrung für ihr Buch „Minihorror“. Der Preis der Leipziger Buchmesse in den drei Sparten Belletristik, Sachbuch und Übersetzung ist mit insgesamt 60.000 Euro dotiert. Dafür waren 15 Bücher nominiert, fünf je Sparte.
Der Berliner Verlag AvivA wurde bei der Buchmesse mit dem Kurt-Wolff-Preis 2024 für seinen „Spürsinn für weibliche Stimmen der Weltliteratur“ geehrt. Die Auszeichnung ist mit 35.000 Euro dotiert. Der MDR-Rundfunkrat verlieh den Kinder-Online-Preis an die Internetseite „www.kindersache.de“, die evangelische Website „religionen-entdecken.de“ und die Sandmännchen-App. Die Preise sind mit je 3.000, 2.000 und 1.000 Euro dotiert.
Die Buchmesse 2025 ist für den 27. bis 30. März geplant. Gastland wird dann Norwegen sein.
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