Immer offener wird über den Ausbau nuklearer Abschreckung in Europa diskutiert. Doch eine eigene nukleare Bewaffnung der EU würde »eine weltweite Kettenreaktion auslösen und die globale Proliferation von Atomwaffen befördern«, warnt die Internationale Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen. Nun haben auch Kirchenleitende eine Abkehr von der Strategie der nuklearen Abschreckung gefordert. »Solange Atomwaffen existieren, bleiben sie ein großes Risiko«, heißt es in einem Schreiben des rheinischen Präses Thorsten Latzel und des Trierer Bischofs Stephan Ackermann zum kirchlichen Aktionstag für eine atomwaffenfreie Welt in Büchel. Die Kirchen seien besorgt, »dass ein atomarer Schlag am Ende einer Eskalationsspirale stehen könnte«, heißt es weiter. Und: »Als Christinnen und Christen können wir nicht ablassen, darauf hinzuwirken, dass die Gewalt und das Töten ein Ende haben.«
Zu erinnern wäre dabei auch an ein wieder aktuell gewordenes Wort der DDR-Kirche, das 1987 unter dem Titel »Bekennen in der Friedensfrage« von der evangelischen Bundes- synode veröffentlicht wurde. Darin heißt es: »Im Gehorsam gegen den dreieinigen Gott haben wir unsere Absage an Geist, Logik und Praxis der Abschreckung ausgesprochen. (…) Der Geist der Abschreckung steht im Widerspruch zum Geist Gottes. Er erhebt die eigene Sicherheit zu einem Götzen, für den man bereit ist, Menschen millionenfach zu opfern und das Leben des Planeten aufs Spiel zu setzen. (…) Er zwingt zum Freund-Feind-Denken anstelle von Völkerverständigung und Zusammenarbeit. Er setzt auf die Macht des Stärkeren (…). Weil wir Gott, den Herrn, bekennen, widersprechen wir dem Geist der Abschreckung. Auch wir sind in diesem Geist gefangen. Wir bitten, dass Gott uns davon befreit.«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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