Der frühere Bischof der einstigen Pommerschen Evangelischen Kirche, Eduard Berger, wird am Samstag 80 Jahre alt. Er war von 1991 bis 2001 pommerscher Bischof mit Sitz in Greifswald und lebt jetzt in Radebeul (Sachsen), wie die Nordkirche am Freitag mitteilte. „Bischof Eduard Berger hat in der schwierigen Phase der Nachwendezeit bewusst und mutig die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit in der pommerschen Kirche vorangetrieben“, sagte Nordkirchen-Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt. Er sei vielen Menschen ein Vorbild im Glauben gewesen. „Seine konsequente Orientierung allein am Wort Gottes führte ihn in der ehemaligen DDR in die Opposition“, sagte Kühnbaum-Schmidt.
Eduard Berger wurde am 22. Juni 1944 in Posen im heutigen Polen geboren. Er absolvierte eine Lehre als Elektroinstallateur und studierte Theologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. 1965 wurde er laut Nordkirche wegen versuchten „ungesetzlichen Grenzübertritts“ zu 15 Monaten Haft verurteilt, danach setzte er das Theologiestudium am Katechetischen Oberseminar Naumburg und am Sprachenkonvikt in Berlin fort.
Nach der Ordination war er ab 1973 Pfarrer in Kakerbeck (Sachsen-Anhalt) und ab 1978 in Dresden. Dort sei er von der Stasi im Operativen Vorgang „Provokateur“ wegen der Forderung nach einem sozialen Friedensdienst „feindlich-negativ“ bearbeitet worden, hieß es. 1983 wurde er Superintendent und Dompfarrer in Meißen. Nach seiner Entpflichtung als pommerscher Bischof war Berger bis zu seinem Ruhestand 2009 Beauftragter der evangelischen Landeskirchen in Sachsen beim Freistaat Sachsen.
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