Gescholten werden die jungen und nicht mehr ganz so jungen Erwachsenen, die auf ein ausgewogenes Verhältnis von Dienst und Privatleben, Pflicht und Kür achten, die Work-Life-Balance (Balance von Arbeits- und Privatleben) einfach leben. Das scheint dem Gedanken der Leistungsgesellschaft zu widersprechen, der sich nicht zuletzt aus einer protestantisch-strengen Arbeitsmoral speist.
Natürlich sollte nur ruhen, wer sein Tagwerk geschafft hat. Aber es erheben sich zwei Fragen: Wer definiert das Ausmaß des »Tagwerks«? Und was heißt »ruhen«?
Der Urlaub, wie wir ihn kennen – eine junge Errungenschaft der Gesellschaft – stellt eine größere Ruhepause nach vielen Tagwerken dar. Redlich verdient, heiß herbeigesehnt und sorgfältig geplant, damit er auch wirklich ein Höhepunkt wird und frische Kräfte für die nächsten Tagwerke spendet, gesellschaftlich voll akzeptiert. – Aber ist so ein durchgeplanter Urlaub Ruhe?
Ruhepausen nach Feierabend, auch dem in Haushalt und Familie oder auch mal zwischendurch, wurden und werden dagegen häufig gering geachtet, obwohl die Forschung längst den großen Nutzen eines Nickerchens, eines verlängerten Wochenendes oder einfach von ein paar Stunden des Nichtstuns erkannt hat und öffentlich vermittelt.
Solche kleinen Pausen zwischendurch, die Balance zwischen Tun-müssen und Tun-wollen (oder eben auch Nicht-tun-wollen), oder eben die Work-Life-Balance, schaffen Freiräume für die Seele.
Die Seele baumeln lassen, sich bewusst Dingen widmen, für die man sich nur selbst entscheidet, hilft gesund zu bleiben. Zeit, die Seele baumeln zu lassen heißt auch, Zeit zu haben, um zu sich selbst zu finden und vielleicht zu Gott, zum Beispiel im Urlaub oder mit einer guten Work-Life-Balance.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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