So gebannt, wie die meisten am Sonntag auf die Ergebnisse der Landtagswahlen geblickt haben, so war man in der letzten Zeit im Bann einiger weniger Themen. Der Blick war oft nur auf jene Themen gerichtet, die Populisten vorgaben. Viele wichtige Themen gerieten dabei ins Hintertreffen. Auch weil sie unter den »Bannstrahl« populistischer Urteile gefallen sind. Allen voran die drängenden ökologischen Fragen. Eindringlich warnen Forscher, dass mit jedem Zehntel Grad Erderwärmung lebensbedrohliche Risiken für Mensch und Schöpfung wachsen. Und dass beim Erreichen bestimmter Kipppunkte unbeherrschbare und unumkehrbare Veränderungen drohen. Deshalb ist es gut und wichtig, dass die Kirchen nun wieder stärker zurückkehren zu ihren Themen und Akzentsetzungen. So etwa am bevorstehenden Tag der Schöpfung am 6. September, der mit einer zentralen ökumenischen Feier in Eberswalde begangen wird. Anlässlich dieses Tages hat der Wissenschaftler Martin Welp zu mehr Einsatz zum Schutz von Klima und Natur aufgerufen. Die Menschheit müsse die »Ressourcennutzung drastisch herunterfahren«, mahnte er. Zugleich müssten gute soziale Standards geschaffen und bewahrt werden. »Soziale und ökologische Gerechtigkeit gehen Hand in Hand«, so Welp. Zur Bewältigung von Umweltproblemen und sozialen Fragen werde eine sehr breite Koalition benötigt. Die Kirchen könnten dabei eine wichtige Rolle spielen, so Welp weiter. Ermutigen könnte die Erkenntnis von Wissenschaftlern, die kürzlich auch von »positiven Kipppunkten« zur Abmilderung des Klimawandels sprachen – etwa veränderte Verhaltensweisen oder klimafreundliche Technologien. Doch dafür müsste man langsam ins Handeln kommen und den Blick wieder weiten.
Vergebung als Zeichen
Der sächsische Landesbischof Tobias Bilz war einer der Redner bei der Unum in München – und einziger landeskirchlicher Vertreter. Warum er die Kritik an der Konferenz nicht bestätigen kann, erklärt er im Gespräch mit Beatrix Heinrichs. Mehr lesen Sie im Digital-Abo- Mitarbeiter/innen (m/w/d) Ökumenische Sozialstation Leipzig
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