Willkommen in Chemnitz
Wie zugezogene Christen mit »Salonabenden« zu Botschaftern für Chemnitz werdenErnst und Sabine von Heyking kommen eigentlich aus Hamburg und Bayern. Doch sie haben sich bewusst für Chemnitz als ihre Heimat entschieden und sind begeistert vom Potenzial der Stadt. »Man kann hier noch etwas bewegen und bekommt auch alles, was man braucht«, sagt Sabine von Heyking. Sie ist begeistert von dem grünen Umfeld, das »viel Luft zum Atmen« lässt und den vielen verschiedenen Gesichtern der Stadt vom Heckert-Gebiet über das Schloßviertel bis hin zum Kaßberg. Ernst von Heyking hat einen Traum: »Es wäre schön, wenn wir circa 250 000 Chemnitzern vermitteln könnten, dass sie stolz sein können auf ihre Stadt und die guten Dinge, die hier passiert sind und noch passieren werden«, sagt er. Dafür sei die Europäische Kulturhauptstadt 2025 die Chance. Um anderen das ungesehene Potenzial von Chemnitz zu zeigen – ganz im Sinne des Kulturhauptstadt-Mottos »C the unseen« – haben sie die »Salonabende« ins Leben gerufen. Rund 15–20 Personen treffen sich etwa alle drei Monate, um mit Verantwortlichen der Kulturhauptstadt in einen »positiv geprägten und gleichzeitig offenen und kontroversen Austausch« zu kommen. Stadträtin Almut Patt, Finanzbürgermeister Ralph Burghart, Kul- turhauptstadtpfarrer Holger Bartsch, die kaufmännische Geschäftsführerin der Kulturhauptstadt Andrea Pier, Kommunikationsverantwortlicher Ralf Wolfermann und der Leiter des Team Generationen, Christian Knaack, waren bereits zu Gast. Unter den Teilnehmern sind sowohl einheimische Chemnitzer als auch Zugezogene wie von Heykings selbst. Bereits 2021 entstand die Idee für dieses Format, als in Gesprächen die Skepsis vieler gegenüber der kommenden Kulturhauptstadt deutlich wurde. Die Abende sollen gegenseitiges Verständnis fördern. Eine Idee, die unter anderem aus den Salonabenden heraus entstand: Die fünf Chemnitzer Bürgermeister gaben ein gemeinsames Interview, um parteiübergreifend für die Kulturhauptstadt zu motivieren. Der nächste Salonabend findet am 11.11. statt. Thema wird dann das frisch im Oktober erscheinende Programm der Kulturhauptstadt 2025 sein.
Neben den Salonabenden bietet das Ehepaar von Heyking seinen Freunden auch Stadtrundfahrten an. 2008 traf Ernst von Heyking, gerade frisch nach Chemnitz gezogen, einen gebürtigen »Karl-Marx-Städter«. »Er liebte schöne schnelle Autos und ich seine Kenntnisse über Stadtgeschichte«, sagt von Heyking, der damals noch bei BMW arbeitete. So entstand eine Freundschaft. Nach Dienstschluss fuhren die beiden Männer durch Chemnitz und von Heyking lernte viel. Durch Gespräche und Zeitungsartikel fügte sich das Wissen über die Stadt »wie ein Mosaik« zusammen. Heute ist er bestens informiert über den Karl-Marx-Kopf, die Parteifalte, die Schillingschen Figuren oder das Kaßberg-Gefängnis. »Es hängt überall so viel Geschichte und Geschichten dran«, sagt er. Die Reaktion der Gäste sei nach der Führung meist dieselbe: »Das hätten wir nie von Chemnitz erwartet!« Von Heykings überrascht das nicht. Chemnitz ist für sie »hochinteressant und voll mit toller Geschichte« – aber eben auch eine »Stadt auf den zweiten Blick.«
Das Ehepaar von Heyking ist selbst aktiv in der Gemeinde und sieht auch für Christen viel Potenzial in der Kulturhauptstadt. Wichtig sei neben dem Gebet, »Macher« zu sein, aktiv rauszugehen, Bekannte und Freunde zu Veranstaltungen einzuladen. Die Menschen müssen überzeugt werden. Dabei müsse man behutsam vorgehen. Doch von Heykings sehen viele positive Entwicklungen: »Die Chemnitzer kommen mehr und mehr raus aus ihren Wohnungen. Sie kommen in Scharen zum Kosmosfestival, tragen selber einen Hut auf dem Hutfestival oder genießen das Leben auf dem Bier- und Weinfest – das sind alles positive Signale, dass die Chemnitzer ihre Stadt wertschätzen.«
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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