Der Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen, Stephan Bickhardt, plädiert für eine Streitkultur unter bestimmten Voraussetzungen. Das christliche Evangelium, Menschenrechte und der Grundsatz der Nachhaltigkeit müssten „als Basisüberzeugungen für den Dialog angesehen werden“, sagte Bickhardt dem in Berlin erscheinenden Newsletter der Evangelischen Akademien in Deutschland (Oktober). Eine Streitkultur, die konstruktiv ist und aufklärt, brauche diese Voraussetzungen. Da müssten kirchliche Institutionen ganz klar sein.
Dagegen sei „eine Streitkultur, die einfach daherkommt und sagt, alle Positionen können miteinander ringen“, ein Auslaufmodell, sagte der Akademiedirektor. Dies sei vor allem zu beachten, seit „faschistische Positionen in ungeahnter Breite den Raum betreten“. Nach Ansicht von Bickhardt brauchen Bürgerinnen und Bürger, die „Argumente von Rechts“ äußeren, „Gesprächspartner, damit Ausstiege möglich werden“. Da seien alle gefordert.
Stephan Bickhardt ist seit August 2019 Direktor der Evangelischen Akademie Sachsen mit Sitz in Dresden. Der 1959 in Dresden geborene Theologe gehörte zur Bürgerbewegung in der DDR, war Mitinitiator verschiedener Friedensinitiativen und Mitgründer der Untergrundzeitschrift „radix-Blätter“ sowie der Partei „Demokratie jetzt“. Von 1995 bis 2006 arbeitete er als Studierendenpfarrer in Leipzig, danach als Gemeindepfarrer in Leipzig und im Leipziger Land sowie als Polizeiseelsorger.
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