Wenn die Weltgemeinschaft derzeit in Baku beim Weltklimagipfel um die Rettung des Erdklimas ringt, geschieht das unter dramatischen Vorzeichen. Konferenzpräsident Mukhtar Babayev sagte zur Eröffnung, die Erde steuere auf eine Erwärmung um drei Grad Celsius zu – mit katastrophalen Folgen für Milliarden von Menschen. Dabei sei der Klimawandel bereits jetzt deutlich zu spüren: »von überfluteten Häusern in Spanien bis zu Waldbränden in Australien«. Laut jüngsten UN-Daten droht bis Ende des Jahrhunderts eine Erwärmung um 2,6 bis 3,1 Grad. Die Weltorganisation für Meteorologie bestätigte inzwischen, dass 2024 das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden dürfte.
Natürlich geht es mit Blick auf die Verantwortung für künftige Generationen sowie die Schöpfung darum, konkrete Schritte zur Begrenzung der CO₂-Emissionen zu gehen, etwa durch raschen Ausstieg aus fossilen Energien. Doch es geht auch darum, gemeinsam als Menschheit zu handeln und endlich auch gerecht und fair zu wirtschaften und die Opfer der Klimakrise solidarisch zu stützen. Neben diesem menschheitlichen Gemeinsinn ist ein ganz neues Verhältnis zur Natur nötig. Dass sie eben kein zur Ausbeutung freigegebenes Objekt ist, sondern der Mensch ein tiefverwobener Teil von ihr ist. Sterben die Tierarten aus, stirbt unweigerlich auch bald der Mensch aus. Bei diesem Bewusstseinswandel sollten wir von den indigenen Völkern lernen, wie das Potsdamer Klimainstitut anmahnt. Es geht dringend darum, wieder mehr in Einklang und Verbundenheit mit der Erde zu leben – und den Krieg gegen die Natur aufzugeben. Ein erster Schritt wäre es, den irrigen Glauben an unbegrenztes Wachstum zu überwinden und in eine »Ethik des Genug« hineinzufinden.
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