Geldsorgen werfen Schatten voraus
Landessynode: Schon im Vorfeld der Haushaltdiskussion werden Anträge vor allem mit Verweis auf fehlendes Geld abgelehnt oder in reduzierter Form umgesetztDie erwartet schwierige Haushaltdiskussion auf der Herbsttagung der Landessynode wirft ihre Schatten voraus: Bereits bei der Vorstellung des Rechnungsabschlusses für das Haushaltsjahr 2023 wurde deutlich, dass die Zeiten des Überflusses vorbei sind. Der anhaltende deutliche Rückgang der Mitgliederzahlen auf mittlerweile unter 600.000 hinterlasse Lücken von jährlich jeweils mehreren Millionen Euro. Verschiedene Grafiken etwa über die Einnahmeentwicklung der Kirchensteuer und des sinkenden Finanzausgleichs der EKD verdeutlichten die negative Perspektive. Trotzdem konnten noch einmal knapp sechs Millionen Euro in die Rücklagen fließen – letztmalig. Doch bereits für 2024 habe der Planansatz für die Einnahmen abgesenkt werden müssen.
Unter dem Eindruck der schwierigen Haushaltsituation, die am späteren Nachmittag diskutiert werden wird, wurde eine wissenschaftliche Untersuchung des bis 2040 laufenden Reformprozesses »Kirche mit Hoffnung in Sachsen« abgelehnt. Dabei wurde der Antrag aus dem Gemeindeaufbau- und Missionsausschuss intensiv diskutiert: Jörg Hänel erläuterte, dass die Kosten für diese Evaluation bereits mit einem Sperrvermerk im Haushalt 2025 eingeplant seien und bat die Landessynode um Zustimmung zur Untersuchung, die entweder in der kleineren Version bis Ende 2025 vorliegen könnte oder in detaillierterer Form bis 2027. Besonders aus dem Finanzausschuss sagten Mitglieder, das Geld dafür sei nicht vorhanden und ein Griff in die Rücklage nicht sinnvoll. Der Vorsitzende des Finanzausschusses, Till Vosberg, sagte, die Sicherheit bis 2040 sei nicht mehr vorhanden. »Ich wäre sogar dagegen, das Geld auszugeben, wenn wir es hätten.« Vizepräsident der Synode, Christoph Apitz, erinnerte daran: »Wir haben momentan nicht mehr das Geld, um alle Pfarrstellen zu bezahlen.« Der Synodale Christian Kühne meinte dagegen, dass die Untersuchung auch Geld bringen könne. Regina König-Wittrin betonte, jetzt sei die letzte Chance für einen Erkenntnisgewinn, wie die Landeskirche unter dieser Strukturreform ächze. Claudia Knepper betonte: »Wenn man neue Strukturen entwickeln will, muss man das bisherige evaluieren.« Bei 68 anwesenden Synodalen wurde der Antrag egen 40 Stimmen abgelehnt.
Vor dem finanziellen Hintergrund ebenfalls strittig war die Einrichtung einer Stelle für die »Nachwuchsgewinnung für kirchliche Berufe«. Eine unbefristete Stelle war angedacht. Nach einer Pause wurde der Antrag vom Gemeindeaufbau- und Missionsausschuss auf eine Befristung auf fünf Jahre begrenzt. Die Person sollte auf Messen unterwegs sein, bei Stellenbörsen werben, Praktika im kirchlichen Bereich bewerben und natürlich viele Kontakte knüpfen. Synodenvizepräsident Christoph Herbst sagte dazu: »Uns ist allen klar, wie dringlich die Werbung für Nachwuchs ist. Mit Blick auf die Finanzsituation rät der Finanzausschuss aber von diesem Vorhaben ab.« Vielmehr müssten alle Kirchenmitglieder stärker selbst nach Mitarbeitern schauen und Menschen für kirchliche Berufe begeistern, sagte Till Vosberg. Jonathan Leistner dagegen sagte, dass angesichts der Größe der Landeskirche als Arbeitgeber und der Vakanzsituation diese Stelle »keine Innovation, sondern dringend notwendig« sei. Am Ende wurde die Stelle auf zwei Jahre befristet und der Antrag angenommen.
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