Die Dresdner Frauenkirche hat einen neuen Organisten: Der 28-jährige Niklas Jahn ist am Sonntag in einem feierlichen Gottesdienst in sein Amt eingeführt worden. Rund 800 Menschen kamen zu diesem Anlass in die berühmte Dresdner Kirche, wie die Sprecherin der Stiftung Frauenkirche auf Anfrage mitteilte.
Der Musiker beherrsche die „hohe Schule der Improvisationskunst“, hieß es. Überzeugt habe er auch wegen seiner konzeptionellen Ideen für den Begegnungsort Frauenkirche.
Der junge Organist will nach eigenen Angaben zwischen traditioneller Kunst und neuen kreativen Ideen vermitteln. Er habe die Vision, an der Frauenkirche ein Improvisationsfestival ins Leben zu rufen, hatte Jahn vor seinem Amtsantritt erklärt. Es solle nicht nur Organistinnen und Organisten einbeziehen, sondern auch Künstlerinnen und Künstler anderer Instrumente sowie Sprecherinnen und Sprecher.
Jahn ist katholisch, wurde 1996 in Fulda geboren. Erste Erfahrungen als Kirchenmusiker sammelte er an der Christuskirche Mainz und der Liebfrauenkirche in Freiburg. Er erweiterte diese später als Vertretungsorganist am Fuldaer Dom, am Freiburger Münster und am Mainzer Dom. Jahn studierte Kirchenmusik, Orgel, Orgelimprovisation und Chorleitung in Mainz und Freiburg. Er hatte sich unter 29 Bewerberinnen und Bewerbern durchgesetzt. Die Satzungen der Stiftung Frauenkirche erlauben es, auch Musiker und Musikerinnen anderer Konfessionen anzustellen.
Nach Samuel Kummer (1968–2024) wird Jahn der zweite Organist an der Dresdner Frauenkirche nach deren Wiederaufbau sein. Kummer wurde 2022 von der Stiftung Frauenkirche gekündigt.
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