
Nun kommt sie also doch nicht mehr, die geplante Liberalisierung des Abtreibungsrechts. Zumindest nicht vor der Bundestagswahl. Und nach der Wahl dürfte eine Abschaffung von Strafgesetz-Paragraph 218 aufgrund der erwarteten konservativen Mehrheiten unwahrscheinlich sein.
Es ist gut, dass nicht mit der Torschlusspanik der nahenden Wahlen ein so umstrittenes Thema auf Biegen und Brechen zur Abstimmung kommt. Der geltende Kompromiss war ein schwieriger Aushandlungsprozess von Jahren und Jahrzehnten. In manchen Ländern werden die Regelungen dazu gerade verschärft, in anderen gelockert. Nicht mal die beiden großen Kirchen in Deutschland waren in ihrer Haltung zum Gesetzentwurf einer Meinung.
Die Debatte dazu soll an dieser Stelle nicht geführt werden, auch weil ich mich als Mann weniger berufen fühle zu sagen, was Frauen im Schwangerschaftskonflikt tun oder lassen sollen. Vielmehr soll im Blick sein, was die Entscheidung von Frauen für ein Kind erleichtern könnte: nämlich eine kinderfreundliche Gesellschaft und ausreichende Unterstützung in verschiedensten Lebenslagen. Wer ungeborenes Leben besser schützen will, der muss auch in Kinderbetreuung, Bildungs- und Beratungsangebote, in Aufklärung und Missbrauchsprävention sowie finanzielle Hilfen investieren. Denn Kinder sind in Deutschland immer noch ein Armutsrisiko. Und angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung scheint Deutschland hier am Scheideweg zu stehen, was Kürzungen im Sozialbereich betrifft.
Wer also etwas für den Lebensschutz tun will, der muss nicht unbedingt mit dem Strafgesetz drohen, sondern könnte auch mit Zuckerstangen winken – umso mehr bei einer Liberalisierung des Gesetzes.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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