Dem Sinn des Lebens auf der Spur
Lebenskunst: Prominente Künstler erzählen, worauf es für sie im Leben eigentlich ankommtIn dem kleinen Büchlein »Ich lebe« geben 50 Prominente Auskunft darüber, was für sie das Wichtigste im Leben ist. Die Stars äußern sich in überraschend tiefgehender Weise – und lassen den Leser neu über das eigene Leben nachdenken.
Regisseur Fatih Akin etwa sagt: »Bei der Geburt meines Sohnes habe ich zum ersten Mal gedacht: Das ist der Sinn des Lebens!« Und Nina Hagen antwortet auf die Frage nach dem Sinn des Lebens: »Die Liebe zu leben und weiter zu verteilen.« Immer wieder taucht der Gedanke auf, dass das Glück im Leben durch das Teilen entsteht. So bedeutet das richtige Leben für die Schriftstellerin Ingrid Noll, etwas weiterzugeben von sich selbst: »Vielleicht Güte oder Weisheit – etwas, das man gelernt hat im Laufe seiner Jahre.« Gleichzeitig plädieren viele dafür, den ganz eigenen Weg und die ganz eigene Weise zu finden, auf die man glücklich wird. »Es ist doch Unsinn, von sich auf andere zu schließen. Die Leute wollen sich immer gegenseitig vorschreiben, wie man zu leben habe«, klagt der Musiker und Autor Sven Regener.
Viele ringen damit, ihre Zeit nicht zu verplempern. Nach einem körperlichen Zusammenbruch wurde dem Schriftsteller Uwe Timm klar, dass er viel zu viele Sachen aus bloßer Gefälligkeit gemacht habe. Sinn entstehe, wenn man von einer Tätigkeit ganz ausgefüllt sei, sagt Martin Walser. Es wird deutlich: Das Glück des Lebens scheint etwas damit zu tun zu haben, Liebe und Tiefe zu erleben – in Beziehungen oder in Tätigkeiten.
Doch auch Gott kommt zur Sprache. Ohne ihn könnte sich beispielsweise die Schriftstellerin Gabriele Wohmann (1932–2015) das Leben nicht vorstellen. Lebenslang zehrt sie von dem Urvertrauen in einen guten Gott, das ihr der Vater vermittelt habe. In Bibelworten und Kirchenlieder findet sie Trost und Beruhigung im Alltag. Von einem solchen Lebensvertrauen spricht auch die Schauspielerin Eva Mattes – sie sieht in ihrem Dasein größere Kräfte am Werk. Nicht will sie jammern über Widrigkeiten, vielmehr das Leben annehmen so wie es ist. »Das ist das Leben: dass ich mich öffne und das Leben lebe und das mache, was es mit mir tut und ich mit ihm«. Eine inspirierende Lektüre.
Dirk von Nayhaus: Ich lebe. Wofür es sich lohnt. Edition Chrismon 2016, 128 Seiten, 12,90 Euro.
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