Prediger gegen die Angst gestorben
Hohnsteins Pfarrer Roland Herrig hat in schwerer Krankheit den Glauben bezeugtAm Freitag, den 22. Juni, ist der Pfarrer der Kirchgemeinde Sebnitz-Hohnstein, Roland Herrig, verstorben. Er ist 53-jährig seinem schweren Krebsleiden erlegen. Dieses hatte er im November letzten Jahres in einer Predigt öffentlich gemacht. Der SONNTAG hat diese unter der Überschrift »Gegen den Dämon der Angst« gedruckt (Ausgabe 47/2017).
In Hohnstein hatte Herrig seinen Pfarrdienst erst im August 2017 angetreten, nachdem er von einem sechsjährigen Dienst als Auslandspfarrer in Teneriffa/Spanien zurückgekehrt war. Mit seiner Krankheit ist Herrig auch öffentlich umgegangen. Auf seinem Internetblog »Der Hinterweltler« sowie auf Facebook hat er viele Freunde und Bekannte teilhaben lassen an seinem Schicksal. Es ist ein sehr persönlicher, aber auch tief geistlicher Krankheitsbericht.
Schonungslos beschrieb er die elenden Zustände während der Chemotherapie, das Erschrecken und das Hoffen. Auch die tiefe Traurigkeit zu Silvester, die bange Frage: »Ist es der letzte Jahreswechsel, den ich erlebe?« Doch immer wieder bezeugte er dabei auch seinen Glauben: »Mir kann am Ende nichts Schlimmeres passieren als zu sterben. Und dann bin ich in Gottes Hand. Endgültig. Aber ich bin es auch jetzt schon.«
Im Februar schien dann ein Wunder möglich. Die Therapien schlugen so gut an, dass sogar Hoffnung auf eine heilende Operation aufkeimte. Er schrieb: »Und jetzt stehen wir vor einem Wunder. Lasst uns einfach ein bisschen staunen, uns freuen und dankbar sein.«
Im Mai war sogar wieder so viel Kraft da, dass Roland Herrig mit seiner Frau nach Teneriffa reisen konnte. »Auf diesen Tag habe ich lange warten müssen«, schrieb er kurz vor dem Abflug auf »Facebook«. Und noch zwei Tage vor seinem Tod stellte er ein Foto von frischen Erdbeeren aus seinem Hohnsteiner Garten ins Internet.
Nun wird er schauen, was er geglaubt hat. Seine Worte bleiben. Zu Ostern schrieb er im SONNTAG: »Der Auferstandene hat den Tod hinter sich gelassen: ›Ich werde nicht sterben, sondern leben‹ – wir Christen legen diesen Satz Christus in den Mund. Und wir sprechen ihn selber mit, weil wir darauf vertrauen, dass wir dorthin kommen, wo der Tod tot sein wird.«
Der Trauergottesdienst für Roland Herrig findet am 30. Juni, 14 Uhr in der Kirche Hohnstein statt. Die Beerdigung folgt am Montag, den 2. Juli, 11 Uhr auf dem Friedhof Coswig.
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