
Waffen werden in ein Kriegsgebiet geliefert, die Bundeswehr erhält 100 Milliarden Euro obendrauf, die Nato-Verpflichtung, zwei Prozent des Bruttosozialprodukts für Verteidigung auszugeben, soll übererfüllt werden. Die große Frage ist, ob das die Welt sicherer und friedlicher macht. Von gerechter ganz zu schweigen. Erschreckend ist, wie rasch die öffentliche Meinung vom militärischen Furor erfasst wird. Sogar Friedensforscher und Theologen melden sich zu Wort, um höhere Militärausgaben und robuste Streitkräfte ethisch zu rechtfertigen. Frieden schaffen ohne Waffen war einmal. Militärische Stärke ist das Gebot der Stunde. Die deutsche Gesellschaft hatte nicht einmal Zeit und Gelegenheit, diesen epochalen Wandel zu diskutieren. Zumindest im Kampf um diese Logik hat Putin gewonnen. Zivile, humanitäre oder pazifistische Ideen haben keine Chance. Sie werden wahlweise als naiv, verblendet oder verrückt diskreditiert. Und doch: Trotz alledem ist es wichtig, diese Ideen im Gespräch zu halten.
Globale Konflikte werden langfristig nur entschärft, wenn die Strukturen der Weltwirtschaft fairer werden, wenn die Industrieländer ihre sozialen, kulturellen und medizinischen Errungenschaften mit ärmeren Ländern teilen und endlich aufhören, ihren Wohlstand auf deren Kosten zu erhöhen.
Und nicht zuletzt sollte der Westen bedenken, was mit seinen Waffen, die er exportiert, geschehen kann. Sie verlängern die Kampfhandlungen, fallen zwangsläufig in die Hände der Sieger und richten sich bei veränderter politischer Lage gegen den Exporteur selbst. Putins Angriffskrieg ist eine Katastrophe. Eine Katastrophe wäre es aber auch, wenn dadurch die Idee einer gerechten und friedlichen Weltordnung zerstört würde.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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