
Die Sorge war groß und die Erleichterung auch. Bei den Kommunalwahlen in Sachsen, insbesondere bei den Landratswahlen, ist ein politischer Rechtsruck ausgeblieben. Die Corona-Pandemie und der Ukraine-Krieg hatten die Menschen in ihren Grundfesten erschüttert und die Unzufriedenheit scheinbar so erhöht, dass nach den Erfolgen der AfD bei der Bundestagswahl 2021 nun kaum noch etwas vor ihnen sicher schien.
Doch es kam anders. Fremdenfeindliche, ausgrenzende Haltungen und Provokationen wurden nicht honoriert. Die Proteste und »Spaziergänge« auf den Straßen schlugen sich nicht in hohen Stimmenanteilen für Randerscheinungen im Parteienspektrum nieder. Extremistische Einstellungen, demokratiefeindliche Meinungen und Verschwörungstheorien sind deshalb aber nicht verschwunden. Auch unter Christen sind sie verbreitet und viele Kirchenvorstände beklagen durch Corona zusätzlich eine Spaltung ihrer Gemeinden.
Was helfen kann, ist das Gespräch miteinander und eine dankbare Haltung. Wenn jetzt viele Feste und Veranstaltungen wieder stattfinden, Gruppen sich treffen, Gemeinden auf Rüstzeit fahren, da sollte es leichter fallen, sich zu erzählen, was und wie man die jüngsten Monate erlebt hat. Das kann überraschend sein, wie eine Pfarrerin aus Meißen merkte. In ihrer Kirche las ein bislang »integrer Mensch« zum Literaturfest aus dem Buch eines Verschwörungsideologen.
Ob die Gemeinde das dankbar zum Anlass nimmt, über solche Dinge mal zu reden? Wäre gut! Denn dass in sächsischen Gemeinden einiges aufzuarbeiten ist, zeigte auch ein Fachtag im Erzgebirge. Eine Nachahmung – auch in kürzerer Form – ist sehr zu empfehlen.
Mehr zum Thema hier.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
Zum Vergrößern hier klicken.
Weitere Impressionen finden Sie hier.