
Endlich konnte am Wochenende wieder ein großes und buntes Glaubensfest gefeiert werden: Der erste Lausitz-Kirchentag in Görlitz. Nach den vielen coronabedingt ausgefallenen Veranstaltungen der letzten Jahre war das wie ein großes Aufatmen! 15 000 Christen aus der ganzen Lausitz und darüber hinaus begegneten einander leibhaftig, sangen miteinander und rangen um die Fragen dieser Zeit. Es zeigte sich: Als Christ ist man nicht allein. Besonders der Markt der Möglichkeiten auf dem Untermarkt zeigte, wie vielfältig und wichtig der Einsatz vieler Christen ist – insbesondere im diakonischen Bereich, im Einsatz für Minderheiten und für ein friedliches Miteinander. Wie sähe diese Welt aus, gäbe es nicht die Christen, die vielerorts »Licht der Welt« und »Salz der Erde« sind?
Das wichtigste Signal von Görlitz ist: Frieden und Versöhnung sind möglich. Das zeigte vor allem das »Zentrum Frieden« auf der Deutschland und Polen verbindenden Altstadtbrücke. Hier wurde von langjähriger deutsch-polnischer Begegnungs- und Versöhnungsarbeit berichtet und ganz praktisch mit Spiel und Spaß ein zweisprachiges Fest auf Augenhöhe gefeiert. Während im Krieg reihenweise Brücken gesprengt werden, wurde hier eine Brücke der Versöhnung mit Leben gefüllt. Das macht Hoffnung. Denn auch Deutsche und Polen waren tief verfeindet. Nicht zuletzt das beharrliche Festhalten am (christlichen) Geist der Versöhnung und das konkrete Praktizieren von Austausch, Begegnung, Vergebung, Offenheit, Neugierde und Freundschaft – auch gegen den Zeitgeist – hat das Wunder der Versöhnung inmitten von Europa vollbracht. Das macht Mut, auch heute an dem Entfeindungs- und Versöhnungsgeist festzuhalten und Brücken zu bauen, wo immer es geht – allem Kriegsgeist zum Trotz.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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