
Vaktang Kipshidze hatte viel zu tun: Der Sprecher der Delegation der Russisch-Orthodoxen Kirche (ROK) war ein gefragter Mann im Pressezentrum der ÖRK-Vollversammlung. Er gab Interviews im Minutentakt, in denen er wortreich erklärte, dass sich seine Delegation nicht mit der ukrainischen treffen werde.
Auch wenn sich das Pressezentrum im 19. Stockwerk des Karlsruher Landratsamtes befindet – einen Überblick über das Geschehen auf Ebene Null im Kongresszentrum hatte man von hier aus nicht wirklich. In der öffentlichen Wahrnehmung, wenn die Weltkirchenkonferenz überhaupt außerhalb kirchlicher Kreise wahrgenommen wurde, schien es nur zwei Themen gegeben zu haben: Die Haltung der Russisch-Orthodoxen Kirche zum Krieg in der Ukraine und vermeintliche oder tatsächliche antisemitische Stimmen im ÖRK. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier betrieb mit seiner Rede ebenfalls Agenda-Setting, als er der russischen Delegation die Leviten las.
Tatsächlich erlebte ich auf dem Gelände des Kongresszentrums etwas ganz anderes: Christen aus der ganzen Welt begegneten sich, tauschten sich aus und diskutierten über die Themen unserer Zeit. Gemeinsam beteten sie, lasen in der Bibel, legten die Texte aus und überlegten, welche Bedeutung die Botschaft für ihre Lebenswirklichkeit auf Bora Bora, in Mumbai, Kapstadt oder Karlsruhe hat.
Die Verständigung geschah in der Weltsprache Englisch. Sprachliche Hürden wurden mit Händen und Füßen überwunden. Die ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe gab ein beredtes Beispiel ihres Mottos: »Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt«. Auch darüber sollte man berichten. Und das tun wir gern in dieser Ausgabe.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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