
Es scheint so zu sein, dass wir die weitgefächerte Diskussion der Friedensethik in unseren Kirchen verschämt hinter uns lassen sollen und sie als nicht mehr zeitgemäß zu betrachten haben. Auf dem Parteitag der Grünen forderte eine Rednerin die Absage an die These »Frieden schaffen ohne Waffen«. Sie erhielt dafür Beifall.
Natürlich ist das alles angesichts des Überfalls auf die Ukraine viel schwieriger geworden, aber ist es dadurch erledigt? Es ist Wahnsinn, gegenüber einer hochgerüsteten Atommacht mit einem unberechenbaren Diktator an der Spitze auf militärischen Sieg oder auch nur auf militärische Überlegenheit zu setzen.
In dieser aufgeregten Zeit tut die Kirche gut daran, sich ganz neu auf die einmal getroffenen Orientierungen, ja, die beschlossenen Bekenntnisaussagen zu besinnen. Die Kette der Beschlüsse reicht bis 1982 zurück, als die Kirchen des Bundes eine »Absage gegen Geist, Logik und Praxis der Abschreckung« beschlossen und diese Absage in den Zusammenhang mit ihrem christlichen Bekenntnis gestellt haben (»Bekennen in der Friedensfrage«, 1987).
Freilich müssen wir uns warm anziehen, wenn wir im lauten Getümmel des Kriegslärmes und der Aufrüstungseuphorie einer anderen Stimme Gehör verschaffen wollen. Es scheint so zu sein, als müssten wir mit der friedensethischen Besinnung und Orientierung wieder neu anfangen und nahezu bei Null beginnen. Haben wir dazu die Kraft? Wo nehmen wir sie her?
Gottes Wort tut, was es sagt. Daran sollen wir festhalten gegen alle wohlfeile Verhöhnung des Pazifismus in unseren Medien. Wenn Jesus in der Bergpredigt die »Friedensstifter« »selig« nennt, hat er nicht gemeint, dass sie von allen Seiten Beifall erhalten werden.
Impressionen vom Elbe-Tauffest
Impressionen vom Elbe-Kirchentag in Pirna
Festtag 100 Jahre Glaube + Heimat
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